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WUCWO-Präsidentin Mónica Santamarina WUCWO-Präsidentin Mónica Santamarina 

„Gespräche im Geist”: Rolle der Frauen in der Kirche stärken

Die neue Methodik der „Gespräche im Geist“ kann einen Weg dafür öffnen, eine „synodale Kirche in der Mission“ zu schaffen. Davon zeigt sich die Präsidentin der Weltunion der katholischen Frauenorganisationen (WUCWO), Mónica Santamarina, im Interview mit Radio Vatikan überzeugt.

Sebastian Sanson Ferrari und Christine Seuss - Vatikanstadt

Sie äußerte sich im Vorfeld eines großen Online-Workshops, der in Vorbereitung auf den zweiten Teil der Synode zur Synodalität im Oktober für den 23. April organisiert wird. Dabei sollen von den Teilnehmenden „aktives Hören auf den Geist“, „gemeinsames Schweigen“ und „gemeinsame Unterscheidung“ trainiert werden.

„Wir halten dieses Projekt für sehr wichtig, weil wir davon überzeugt sind, dass diese Methodik, dass diese ,Gespräche im Geiste‘, wirklich der neue Weg sind, eine synodale Kirche in der Mission zu sein“, bekräftigt die WUCWO-Präsidentin. „Und wir wollen, dass alle unsere Frauen und das ganze Volk Gottes diese neue Methodik kennenlernen und beginnen können, diese anzuwenden und zu lernen, wie sie geht. Lernen, zusammen zu sein, zusammen zu beten, einander zuzuhören und unter den Händen des Geistes die besten Wege zu erkennen, wie man Kirche sein kann und wie man mit all den Problemen umgeht, die auf uns zukommen.“

Charisma und Potenzial der Frauen optimal nutzen

Dabei sei es besonders wichtig, Wege zu öffnen, um das Charisma und das Potenzial der Frauen bestmöglich zu nutzen, denn das sei „nicht immer so“, erklärt sie. Die Ergebnisse dieser Dialoge sollen auch dem Generalsekretariat der Synode und einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden, um damit die Möglichkeiten, mehr Frauen in bestehende Ämter und Rollen einzubeziehen, auszuloten, sowie eine Diskussion über die dafür erforderlichen Veränderungen und die Gründe dafür anzustoßen. Zusätzlich zu diesem Gesprächsforum plant die WUCWO in Vorbereitung auf die zweite Sitzung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode auch eine Reihe von Videos, in denen die Erfahrungsberichte der Frauen, die daran teilgenommen haben, gezeigt werden sollen.

„Das ist also sehr, sehr wichtig, und wir sind fest davon überzeugt, dass diese neue Methode der Kirche wirklich helfen wird, sich in das zu verwandeln, worum Papst Franziskus uns gebeten hat: nämlich eine synodale Kirche in der Mission zu sein, die die bedürftigsten Menschen erreichen kann, und eine offene Kirche ist. Davon sind wir absolut überzeugt.“

Santamarina freut sich in diesem Zusammenhang auch über die Unterstützung von Papst Franziskus für die Arbeit der WUCWO. Der Papst hat die Vereinigung in den letzten Jahren getroffen, wobei sie ihm auch die Beobachtungsstelle für Frauen vorgestellt haben, eine der von der Organisation geförderten Initiativen. Das Projekt, mit dem marginalisierten Frauen eine Stimme gegeben und „in gewisser Weise das Unsichtbare sichtbar“ gemacht werden sollte, habe Franziskus sehr gut gefallen, so Santamarina. Der Papst habe sie auch dazu ermutigt, weiter daran zu arbeiten, „die Schwächsten zu erreichen“.

Anmeldeschluss naht

Bis 18. April können sich Interessierte noch für den aktuellen Workshop anmelden, der durch die  Weltunion der katholischen Frauenorganisationen (WUCWO) in Zusammenarbeit mit ihrer Frauenbeobachtungsstelle (WWO) und dem Ignatianischen Begegnungsnetzwerk „Ignatian Encounter Ministry" organisiert wird. Die Veranstalter rechneten mit etwa 1400 Teilnehmenden, berichtet Mónica Santamarina: „Das ist natürlich das Maximum, aber wir hoffen, dass wir mehr als 1.000 Frauen und Männer dabeihaben werden. Die Gespräche im Geiste wird es auf Spanisch, Englisch und Französisch geben. Wir werden uns natürlich in kleine Gruppen von sechs bis sieben Personen aufteilen, die von einer Gruppe von Moderatoren geleitet werden, die gerade ausgebildet werden.“

Etwa 300 Frauen und Männer haben sich bereit erklärt, die kleinen Gesprächskreise während des Workshops zu leiten. Doch deren Arbeit gehe mit dem Ende des Seminars erst richtig los, erläutert die WUCWO-Präsidentin: „Unsere Idee ist es, dies als ein erstes Gespräch im Rahmen des kommenden Events zu führen und das dann auch zu wiederholen. Und natürlich, dass alle Menschen, die als Moderatoren ausgebildet wurden, in ihre eigenen Gemeinden und Länder gehen können, um diese Methode zu wiederholen und sie unter den verschiedenen Umständen anzuwenden. So entsteht nach und nach eine Art Gewicht, wenn mehr und mehr Menschen aus dem Gottesvolk auf diese Weise zu arbeiten beginnen.“

Die Methodik in alle Welt tragen

Der Workshop am 23. April wird in zwei etwa zweistündigen Sitzungsrunden abgehalten: eine beginnt um 13 Uhr römischer Zeit, die andere um 18 Uhr. Eine Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Webseite der WUCWO, wobei der Anmeldeschluss vom 18. April bei Bedarf auch noch etwas weiter nach hinten geschoben werden könnte, stellt Santamarina in Aussicht.

„Natürlich haben wir nur begrenzte Plätze, aber wir würden uns sehr, sehr freuen, jeden einzuladen. Unser erstes Ziel ist es, unsere Frauen aus der ganzen Welt auszubilden: wir vertreten rund acht Millionen Frauen auf der ganzen Welt. Aber natürlich ist der Workshop offen für jeden.“

(vatican news - cs)

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17. April 2024, 12:39