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Papst Franziskus mit Joachim von Braun, Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften Papst Franziskus mit Joachim von Braun, Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften 

Vatikan: Von indigener Weisheit lernen

Am Rande eines Seminars im Vatikan über indigene Völker hat der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, Joachim von Braun, betont, dass die Weltanschauung der ethnischen Gruppen im Gegensatz zu der der urbanisierten Weltbevölkerung eng mit ihrer Beziehung zur Natur verbunden sei: Viele wüssten nicht, dass etwa 50 Prozent unserer Medikamente für schwere Krankheiten aus ihrem Wissen über die heilenden Eigenschaften der Pflanzen stammen.

Deborah Castellano Lubov und Mario Galgano - Vatikanstadt

Die indigenen Völker verfügen über eine Fülle von Weisheiten zum Schutz der Welt, die mit Hilfe der Wissenschaft zur Bewältigung der Krisen beitragen können, von denen unser Planet betroffen ist. Vor allem im Bereich der Gesundheit hätten diese Völker einen außerordentlichen Beitrag geleistet. Dies erklärte Joachim von Braun, Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, in einem Interview mit Radio Vatikan-Vatican News am Rande der Konferenz über indigene Völker im Vatikan.

Der Titel des von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften am 14. und 15. März veranstalteten Workshops lautete: „Das Wissen der indigenen Völker und die Wissenschaften - Wissen und Wissenschaft zu Anfälligkeiten und Lösungen für die Resilienz kombinieren“.

Am Freitag fand eine Audienz bei Papst Franziskus statt, der darauf drängte, dass das Wissen der indigenen Völker und der Wissenschaft bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels, des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Bedrohung der Ernährungssicherheit und der Gesundheit berücksichtigt wird.

Gegenüber Radio Vatikan sagte der deutsche Wissenschaftler:

„Das Wissen der indigenen Völker hat sich über viele Generationen entwickelt. Die Menschheit hat durch Erfahrung, durch Versuch und Irrtum und durch das Hinterfragen von Lösungen und Möglichkeiten gelernt. Dieser Ansatz verbindet indigenes Wissen mit der Wissenschaft. Auch Wissenschaftler werden von Neugierde, Zweifeln und der Suche nach Lösungen für die Probleme der Menschheit angetrieben. Der Unterschied zwischen den beiden Weisheiten besteht darin, dass die Wissenschaft in einem Umfeld arbeitet, das auf experimenteller Theorie und nicht auf Erfahrung beruht. Das Nebeneinanderstellen dieser beiden Wissenschaften bietet große Möglichkeiten, die Probleme der biologischen Vielfalt, der Gesundheit und der Landwirtschaft zu lösen.“

(vatican news)

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16. März 2024, 14:11