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Paolo Ruffini beim Briefing im Pressesaal Paolo Ruffini beim Briefing im Pressesaal 

Synode: Zusätzliche Sitzungsrunde zum Synthese-Dokument geplant

Der 40-seitige Entwurf für das Synthese-Dokument, das am Schluss der aktuellen Synodenarbeiten stehen soll, ist an die Mitglieder verteilt und eine zusätzliche Sitzung für Diskussionen anberaumt worden. Dabei wurde auch die „Natur und Autorität“ erläutert, die die Synodenversammlung angesichts der aktiven Teilnahme nichtbischöflicher Mitglieder besitze. Das hat der vatikanische Kommunikationschef Paolo Ruffini im regelmäßigen Synoden-Briefing vor Journalisten am Mittwoch hervorgehoben.

Am Mittwochvormittag waren die Synodenteilnehmer zu ihrer 17. Plenarsitzung zusammengetreten, Papst Franziskus war nicht dabei, stand er doch zeitgleich der Generalaudienz auf dem Petersplatz vor. Die offiziellen Texte des Synthese-Entwurfs seien auf Italienisch und Englisch verfasst und in Arbeitsübersetzungen in die anderen Sprachen übertragen worden, so Ruffini.

Bei dieser Gelegenheit sei zugleich erläutert worden, wie die Diskussionen über das Dokument ebenso wie die endgültige Abstimmung ablaufen sollten, es habe aber auch Raum dafür gegeben, nochmals die „Natur und Autorität der Versammlung“ zu erläutern, insbesondere was die Anwesenheit von Mitgliedern betreffe, die nicht über die Bischofsweihe verfügen.

„Es handelt sich, daran ist erinnert worden, um eine beratende Versammlung und die Teilnahme der Nicht-Bischöfe ist durch Episcopalis Communio vorgesehen“, betonte Ruffini vor den Journalisten im Pressesaal. Die aktuelle Versammlungsphase sei keineswegs ein „neuer Anfang“, sondern eine „weitere Etappe der Unterscheidung innerhalb eines synodalen Prozesses“ in Einklang mit der genannten Apostolischen Konstitution, mit der Papst Franziskus Synodenversammlungen 2018 neu geregelt hatte.

Bischöflicher Charakter der Versammlung bleibt unangetastet

Der bischöfliche Charakter der Versammlung sei durch die Anwesenheit von nichtbischöflichen Mitgliedern nicht unterminiert worden, habe es in der Versammlung geheißen, wiederholte Ruffini nochmals aus der morgendlichen Sitzung. Vielmehr ergebe sich deren Anwesenheit aus der „Logik des Zeugnisses”, erinnerten sie doch jeden daran, dass diese Versammlung „kein isoliertes Event“ sei, sondern notwendiger Schritt dafür, den Prozess des Zuhörens und der Unterscheidung, der am 10. Oktober 2021 durch Papst Franziskus angestoßen worden sei, die gesamte Kirche durchdringen zu lassen.

Am Nachmittag, nach dem finalen Votum zum ursprünglich für vergangenen Montag geplanten gemeinsamen Schreiben an das Volk Gottes, sei dann vorgesehen, über das Synthese-Dokument zu sprechen. Dies werde mit Redebeiträgen im Plenum, ebenso wie mit der Diskussion in Kleingruppen geschehen. Ruffini erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass die Synodenversammlung am Sonntag nicht ende, sondern sich eine weitere Phase der Diskussion und Unterscheidung anschließe, die letztlich in der nächsten Versammlung im Vatikan im Oktober 2024 gipfeln werde.

Eine zusätzliche Sitzungsrunde

Eigentlich sei vorgesehen gewesen, die Diskussionen zum Synthese-Dokument bereits mit der morgendlichen Plenarsitzung am Donnerstag abzuschließen. In der Versammlung sei jedoch mit einer deutlichen Mehrheit entschieden worden, den Beratungen mehr Raum zu geben, so dass ein für Donnerstagnachmittag geplantes „Brainstorming“ über das weitere Vorgehen auf Freitagvormittag – der ursprünglich „frei“ sein sollte – verschoben wurde.

Nur stimmberechtigte Mitglieder könnten an den Diskussionen über das Schreiben teilnehmen, hob Ruffini weiter hervor. In diesem Zusammenhang könne jeder Kreis und jedes einzelne Mitglied Vorschläge für die Streichung, Hinzufügung oder Ersetzung von Passagen im Bericht mit den sogenannten „Modi“ unterbreiten. Während die „kollektiven“ Modi einzeln in den Kreisen mit der absoluten Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten angenommen werden müssten, könnte jedes Mitglied unabhängig davon einen persönlichen Modus übermitteln, der dem Kreis, dem es angehört, nicht vorgelegt oder von diesem genehmigt wurde, rief Ruffini die Vorgehensweise in Erinnerung.

Der endgültige Text des zusammenfassenden Berichts der Versammlung werde am Samstagmorgen verlesen; am Samstagnachmittag werde darüber abgestimmt.

Weitere Teilnehmer an dem Briefing waren der zentralafrikanische Kardinal Dieudonné Nzapalainga (Erzbischof von Bangui), Kardinal Robert Francis Prevost, Präfekt des Dikasteriums für Bischöfe, Erzbischof Timothy Broglio, Militärbischof der Vereinigten Staaten von Amerika und Vorsitzender der Amerikanischen Bischofskonferenz sowie Nora Kofognotera Nonterah, die als Zeugin des synodalen Prozesses für Afrika benannt worden war. 

(vatican news - cs)

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25. Oktober 2023, 15:22