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Kardinal Pietro Parolin im Gespräch mit Journalisten nach der Buchvorstellung Kardinal Pietro Parolin im Gespräch mit Journalisten nach der Buchvorstellung 

Vatikan: Dialog mit dem deutschen Synodalen Weg fortsetzen

Der Heilige Stuhl hat sich bereits „klar und deutlich“ zur Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare geäußert. So antwortete Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Montag Journalisten in Rom, die ihn nach dem Votum des deutschen Synodalen Wegs vom Samstag fragten, die Segnung homosexueller Paare zu genehmigen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Heilige Stuhl habe sich bereits klar zu diesem Thema geäußert, betonte Parolin und wies darauf hin, dass „der Dialog im Rahmen des synodalen Weges der Weltkirche fortgesetzt wird“. Eine Ortskirche könne „keine Entscheidung treffen, die die Disziplin der Weltkirche betrifft“.

Zum Nachhören - was Kardinal Parolin sagte

Der Kardinalstaatssekretär sprach am Rande einer Buchvorstellung in Rom mit Journalisten. Dabei ging er auch auf den Krieg in der Ukraine ein: „Wir versuchen, unsere ganze Kreativität einzubringen, um Friedensverhandlungen zu reaktivieren“, sagte er. Zum Thema Einwanderung erläuterte er, dass „wir zu einer Politik der Aufnahme übergehen sollten“. Zum Abkommen des Heiligen Stuhls mit China fügte er an: „Beide Seiten wollen weitermachen“.

Kardinal Parolin (Mitte) bei der Buchpräsentation mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (links) und Pater Spadaro (rechts)
Kardinal Parolin (Mitte) bei der Buchpräsentation mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (links) und Pater Spadaro (rechts)

Wie der Vatikan im Ukraine-Krieg vermitteln will

Was die Friedensverhandlungen in der Ukraine betreffe, so solle „der erste Schritt ein Waffenstillstand sein“, bekräftigte der engste Mitarbeiter von Papst Franziskus.

Der Heilige Stuhl - erinnerte Parolin – „hat eine andere Vision als die einzelnen Staaten“, weil er „einen universellen Ansatz“ und somit einen anderen Ausgangspunkt bei der Suche nach Frieden habe. Papst Franziskus wolle sowohl nach Moskau als auch nach Kyiv reisen, „weil er glaubt, dass er dem Frieden nur dann einen Dienst erweisen kann, wenn es ihm gelingt, die beiden Präsidenten zu treffen“. Deshalb richte sich das Augenmerk des Papstes sowohl auf direkte Gespräche mit Wladimir Putin als auch mit Wolodymyr Zelenskij, fügte der Kardinalstaatssekretär hinzu.

Mit Blick auf die zehn Jahre des Pontifikats von Franziskus, die am Montag gefeiert wurden und die Parolin als „sehr intensiv“ bezeichnete, stellte er fest, dass „sie der Kirche die Möglichkeit gegeben haben, in der Welt als Stimme gehört zu werden“.

Flüchtlingspolitik überdenken

Zum Thema Einwanderung, das auch Gegenstand eines Treffens zwischen Parolin und der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Rande der Buchpräsentation war, erklärte der Kardinal, dass es notwendig sei, die Hinweise des Papstes in die Politik der Staaten zu „übersetzen“. „Es wurde hervorgehoben“, so der Kardinal, „wie oft die Politik eine Politik der Eindämmung, der Beschränkung ist, während wir zu einer offeneren, einladenden Politik übergehen sollten.“

Der Dialog mit China

In seiner Antwort auf eine andere Frage erinnerte der vatikanische Chefdiplomat an die Bedeutung des Abkommens, das während dieses Pontifikats zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China geschlossen worden ist. Parolin verwies auf eine „Haltung der Hoffnung“ und einen Dialog, den „beide Seiten fortsetzen wollen“. „Wir bitten nur darum, dass die Katholiken auch als Gläubige leben und wirken können, die mit der Weltkirche verbunden sind“, fasste er zusammen.

Den für Ende April geplanten Besuch des Bischofs von Hongkong, Stephen Chow, in Peking, den ersten seit vielen Jahren, bezeichnete Parolin als „die Verwirklichung jener typischen Dimension der Kirche von Hongkong, die eine Geschwisterlichkeit zwischen dem chinesischen Festland und der Weltkirche sein sollte“, und daher als „eine positive Geste“, über die „ich mich sehr freue“. Eine Reise von Papst Franziskus in die Mongolei sei, wie er dann noch verriet, „wahrscheinlich, auch wenn noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde“.

(vatican news/rai)

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14. März 2023, 09:26