Katholisch und Journalist sein: Die heutigen Herausforderungen
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Wie verschafft man sich Gehör? Große katholische Stimmen antworten“ ist das Thema des internationalen Journalistentreffens in Lourdes vom 25. bis 27. Januar 2023, das von der Föderation Katholischer Medien in Partnerschaft mit dem Dikasterium für Kommunikation, Signis (Katholischer Weltverband für Kommunikation) und Ucsi (Katholischer Verband der Italienischen Presse) veranstaltet wird. Am Montag fand in den Räumlichkeiten von Radio Vatikan/Vatican News eine Pressekonferenz zur Präsentation statt, an der unter anderem Jean-Marie Montel, Präsident der Föderation der Katholischen Medien, Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation des Heiligen Stuhls, und Pater Michel Daubanes, Rektor des Marienwallfahrtsorts Notre-Dame de Lourdes teilnahmen.
Die Wahl von Lourdes
Der Direktor der italienischen Wochenzeitung Famiglia Cristiana, Pater Stefano Stimamiglio, betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Weges der katholischen Journalisten, der in Lourdes als synodaler Prozess unter Journalisten seinen Anfang nehmen könnte.
Die Wahl des Veranstaltungsortes Lourdes stellt einen Mehrwert dar: die Möglichkeit, die Debatten zu verfolgen und an den Rundtischgesprächen teilzunehmen, aber auch Zeiten der Spiritualität und des Gebets zu teilen, was Stefano Stimamiglio als „eine Art spirituellen Rückzugsort“ beschrieb.
Der Rektor des Wallfahrtsorts Lourdes, Pater Michel Daubanes, der am 1. September die Nachfolge von Bischof Eric Ribadeau-Dumas angetreten hat, erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Pilger nach Lourdes gekommen sind: eine Million mehr als 2021, aber immer noch eine Million weniger als vor der Pandemie, erklärte er. Pater Daubanes kündigte außerdem an, dass die Erweiterung des „Jugenddorfes“, in dem junge Pilger und Studenten untergebracht werden sollten, deren Budget durch die Hotelpreise oftmals überstrapaziert wird, bald abgeschlossen sein wird. Im Rückblick auf die Zeit der Pandemie und die Entwicklung der Gebetszeiten und der sozialen Netzwerke bestätigte der Rektor, dass eine Million Menschen regelmäßig die Homepage des Heiligtums besuchen.
Nachdenken, um zu kommunizieren
Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation, betonte, wie wichtig es für Journalisten sei, gemeinsam über die Kommunikation nachzudenken. Es sollen, so Ruffini, Tage der „Konfrontation und des Dialogs“ werden, „die es auch ermöglichen, einander kennen zu lernen“. Die technologischen Innovationen, die es heute praktisch jedem ermöglichen, sein eigener Verleger zu sein, wie Don Stefano Stimamiglio in Erinnerung rief, stellen eine Herausforderung für die Welt der Kommunikation dar. Es besteht die Gefahr, dass die Kommunikation der katholischen Medien unter der Abkehr derjenigen leidet, die glauben, sich nur über soziale Netzwerke und deren Influencer zu informieren. Katholische Journalisten und Medien geben jedoch nicht der Oberflächlichkeit, der Spektakularisierung und dem Sensationalismus nach, die sich in den neuen Kommunikationskanälen durchzusetzen scheinen. Influencer können Journalisten nicht ersetzen.
Jean-Marie Montel, Vorsitzender des Katholischen Medienverbands, betonte ebenfalls den Wert des Treffens in Lourdes: „Es ist eine besondere Gelegenheit für Journalisten aus aller Welt, zusammenzukommen und zu entdecken, dass sie ungeachtet der Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern mit denselben makroökonomischen Herausforderungen konfrontiert sind.“
Zu den Themen, die für die Franz von Sales-Tage ausgewählt wurden, gehört die Kommunikation über die Fälle von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Es wird auch Berichte von Menschen geben, die für Freiheit und Wahrheit kämpfen mussten, wie eine Frau aus Kamerun, die Opfer einer Zwangsheirat wurde, die Kraft zur Erlösung fand und eine Vereinigung für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, gründete.
Der Jacques-Hamel-Preis
Der Kardinalstaatssekretär des Vatikans, Pietro Parolin, wird einen Preis überreichen, der seit fünf Jahren an diejenigen verliehen wird, die sich durch ihr Engagement für die Vermittlung der Werte der Geschwisterlichkeit und des Dialogs auszeichnen. Der Preis würdigt das Andenken von Pater Jacques Hamel, dem am 26. Juli 2016 die Kehle durchgeschnitten wurde, als zwei Männer in seine Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray eindrangen, während er dort die Messe feierte.
(vatican news)
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