Vatikan: Ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz fördern
„Der Fortschritt kann eine bessere Welt ermöglichen, wenn sich alle für das Gemeinwohl einsetzen.“ Dies bekräftigte Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben. Er erinnerte daran, dass vor einem Jahr die Großunternehmen Microsoft und IBM zusammen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen das Dokument „Rome Call for AI Ethics“ unterzeichnet hatten. „Nach 12 Monaten ist die Zahl der Unterzeichner gewachsen und wir arbeiten daran, das Dokument besser und bekannter zu machen, im Hinblick auf weitere Unterzeichner strategischer Akteuren für einen ethischen Ansatz zu den Fragen der Künstlichen Intelligenz“, fügte Paglia an.
Es sei ein Kanal des Dialogs mit den monotheistischen Religionen eröffnet worden, um zu prüfen, „ob und wie wir uns auf eine Vision der Technologie im Dienste der gesamten Menschheit einigen können“. „In der Tat werfen die Tiefe und die Beschleunigung der Umwandlungen des digitalen Zeitalters globale und sich ständig weiterentwickelnde Fragen auf“, erläutert der italienische Kurienerzbischof. Die Päpstliche Akademie für das Leben sei ein Jahr nach dem Aufruf immer mehr davon überzeugt und entschlossen, wie wichtig es sei, „jedem Menschen in seiner Ganzheit und allen Menschen, ohne Diskriminierung und Ausgrenzung,“ die Würde und den Respekt auch im Hinblick auf Künstliche Intelligenz zu fördern.
Komplexität der technologischen Welt
„Aber die Komplexität der technologischen Welt erfordert eine besondere ethische Ausarbeitung, um diese Verpflichtung wirklich einschneidend zu machen. Wir brauchen eine neue Allianz zwischen Forschung, Wissenschaft und Ethik, denn wir stehen an einer entscheidenden Weggabelung, um eine Welt zu schaffen, in der die Technologie wirklich für die Entwicklung der Menschen eingesetzt wird. Es ist eine Bitte, die aus dem Glauben und der Vernunft kommt. Ohne eine gerechte und verteilte Entwicklung wird es keine Gerechtigkeit, keinen Frieden und keine universelle Geschwisterlichkeit geben“, so Paglia.
Der „Ethik-Aufruf für KI“ will einen ethischen Ansatz für Künstliche Intelligenz unterstützen und unter Organisationen, Regierungen und Institutionen ein gemeinsames Verantwortungsgefühl fördern, fasste Paglia zusammen. Das Ziel des Abkommens sei, eine Zukunft zu gewährleisten, in der digitale Innovation und technologischer Fortschritt im Dienst des menschlichen Genies und der Kreativität stünden.
(vatican news – mg)
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