Vatikan/UNO: Reduzierung und Beseitigung von Nuklearwaffen fortsetzen
„Wir ermutigen die Staaten, die den Vertrag noch nicht unterzeichnet haben, ihn zu unterzeichnen, und wir fordern diejenigen, die ihn unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert haben, auf, dies zu tun, damit er in Kraft treten kann.“ Dies sagte Erzbischof Gallagher, Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten des Heiligen Stuhls, in seiner Rede vor der UNO anlässlich des Internationalen Tages für die vollständige Abschaffung von Atomwaffen. Erzbischof Gallagher betonte in seiner Erklärung, dass kein Staat ein Recht auf Massenvernichtungswaffen beanspruchen könne und dass „ein erster Schritt in einem erneuten Vorstoß in Richtung nukleare Abrüstung die Annahme einer ,No-First-Use´-Politik durch alle Kernwaffenstaaten sein könnte“.
Nach Ansicht des Sekretärs für die Beziehungen zu den Staaten „bietet die Verschiebung der NVV-Überprüfungskonferenz die Gelegenheit, diesem Vertrag, der seinen 50. Jahrestag feierte, neues Leben einzuhauchen und den unerfüllten Verpflichtungen früherer Überprüfungskonferenzen nachzukommen“.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen
Er wies daher darauf hin, dass dies „der Zeitpunkt ist, die Nichtverbreitungsmaßnahmen, wo sie geschwächt wurden, wie etwa den Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA), wiederherzustellen und die seit langem erhofften Maßnahmen wie das Inkrafttreten des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT), die Annahme eines Vertrags über das Verbot der Produktion von spaltbarem Material (FMCT) und die Einrichtung einer kernwaffenfreien Zone im Nahen Osten umzusetzen“.
Dies sei der Zeitpunkt, fügte er hinzu, „Krisenmanagement, Bedrohungsabbau und intermilitärische Austauschprogramme, die nach dem Kalten Krieg eingerichtet wurden, wiederzubeleben“ und „die Instrumente der nuklearen Abrüstung neu zu beleben, beginnend mit einem Moratorium für die Modernisierung der Atomwaffenarsenale, das ein neues nukleares Wettrüsten anführt“.
Erzbischof Gallagher erinnerte sowohl an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki als auch an die Überlebenden, die sogenannten Hibakusha, und an die Regierenden, Forschenden und die Beamten im diplomatischen Dienst, die durch verschiedene Abkommen Wege zur Begrenzung von Atomwaffen gefunden und seit einiger Zeit Fortschritte in Richtung nuklearer Abrüstung und Nichtverbreitung gemacht hätten. Insbesondere würdigte der vatikanische Außenminister die Initiative für humanitäre Folgen und jene Frauen und Männer, die vor drei Jahren an den Verhandlungen über den Atomwaffenverbotsvertrag (NPTW) mitgewirkt hatten.
(vatican news – mg)
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