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Vatikan stellt Diplomaten den „Globalen Bildungspakt” vor

Ein Bündnis zwischen Schule, Familie und den besten Energien der Gesellschaft, damit Menschen sich ganzheitlich entwickeln und miteinander die Schöpfung schützen können: Das ist das Anliegen des Globalen Bildungspaktes, den Papst Franziskus anstößt. Am kommenden 14. Mai läuft das Ganze mit einer großen Veranstaltung vom Stapel. Soeben holt der Vatikan die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten mit ins Boot.

Marco Guerra und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Erzbischof Angelo Vincenzo Zani, Sekretär der vatikanischen Bildungskongregation, hat dazu an diesem Montag Vatikanbotschafter aus aller Welt getroffen. Mit ihnen zusammen will der Vatikan einen gemeinsamen Weg hin zum 14. Mai beschreiten: An diesem Tag sollen Delegierte der großen Religionen, der internationalen Behörden und der Universitäten und andere aus der Welt der Wirtschaft, Politik und Kultur zusammenkommen und ein Bündnis für einen Globalen Bildungspakt unterschreiben. Der soll den jungen Menschen der Welt und dem „gemeinsamen Haus“, der Schöpfung, zugutekommen.

Zum Nachhören

„Es gibt ein großes Interesse auf der ganzen Welt für diese Initiative“, erklärte uns Erzbischof Zani die Miteinbeziehung der internationalen Diplomaten. Am Globalen Bildungspakt seien zwei Dinge zentral: Synergien aus allen denkbaren Bereichen der gegenwärtigen Gesellschaft und Synergien aus Angehörigen verschiedener Religionen. Der Bildungspakt liege auf der Linie des Zweiten Vatikanischen Konzils, Franziskus sei „vielleicht der Papst, der am meisten seither Bildung als Instrument der Herausformung künftiger Generationen betont hat“, sagte Zani. Franziskus habe sich zu dieser Initiative entschlossen, „weil er sehr viele diesbezügliche Anfragen erhalten hat“, und dies nicht nur aus dem christlichen Bereich, Bildung groß und umfassend zu denken. „Es gibt nicht nur Schule und Universität“, erklärte Zani, „es gibt auch viele andere Aspekte im Leben eines Menschen, die unter dem Schlüssel der Bildung versöhnt werden können.“

Breite Zielgruppe

Deshalb ist die Zielgruppe des Bildungspaktes, der am 14. Mai geschlossen werden soll, außerordentlich breit: „Alle Ausdrucksformen des sozialen und zivilen Lebens, auch Nobelpreisträger, Religionsvertreter… Wir müssen alles Gute zusammenrufen, das in der Welt schon da ist, und es ist viel“, erklärte Zani. Es gehe darum, „die besten Energien zu mobilisieren“, die in der Bildung der Menschen eine Rolle spielen.

Der 14. Mai sei da auch kein Zielpunkt, sondern im Gegenteil der Anfang von etwas, sagte der Sekretär der Bildungskongregation. Geplant seien in diesen Monaten nicht weniger als 13 verschiedene Kongresse und vorbereitende Foren. Im Mai wolle man dann den Teilnehmenden ein ausgereiftes Manifest vorlegen „und von da aus verschiedene Ziele ansteuern“. Deshalb sei diese Vorbereitungsphase mit den Diplomaten wichtig. Interessierte Anfragen zum Globalen Bildungspakt langten aus vielen Teilen der Welt im Vatikan ein: „Wir wollen mit den Diplomaten zusammen nachdenken“, so der Erzbischof.

Was ist der Globale Bildungspakt?

Papst Franziskus hatte den globalen Bildungspakt am vergangenen 12. September in Grundzügen vorgestellt und dabei auch auf das Dokument von Abu Dhabi verwiesen, das Religionen – wie die katholische und die muslimische - auf gemeinsamen Einsatz zugunsten einer geschwisterlichen Zukunft einschwört.

„Noch nie zuvor war es so notwendig, die Bemühungen in einem breiten Bildungsbündnis zu vereinen, um reife Menschen zu formen, die in der Lage sind, Spaltungen und Gegensätze zu überwinden“, sagte das Kirchenoberhaupt. Er sprach von einem „epochalen Wandel“ der Welt vor unseren Augen und stellte klar: „Jede Veränderung braucht einen Bildungsprozess, der alle einbezieht“. Es gelte, „das Gefüge der Beziehungen für eine geschwisterlichere Menschheit wiederherzustellen“.

Das Video, in dem der Papst den Bildungspakt vorstellt

(vatican news)

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09. Dezember 2019, 16:30