Die Synode schwenkt auf die Zielgerade ein
P. Bernd Hagenkord – Vatikanstadt
14 nach Sprachen geordnete Kleingruppen gab es, 14 „Relatio“ genannte Berichte, und 14 sehr, sehr unterschiedliche Sichtweisen. Einige waren sehr geistlich, andere mehr appellativ, wieder andere boten sehr konkrete Berichte und Vorschläge.
Dass junge Menschen in der Kirche Protagonisten sein sollen, dass sie Subjekt und nicht Objekt sein sollen, das klingt erst einmal richtig und so wirklich kann auch keiner was dagegen haben. Aber wie wird das konkret?
Aber wie wird das konkret?
Dazu wurden die Berichte geschrieben und so genannte Modi formuliert, also konkrete Vorschläge für Texte oder auch ganze Absätze. Ab diesem Samstag tritt nun die Kommission zusammen, die daraus einen Entwurf für ein Schlussdokument erstellen wird.
Und diese Kommission hat keine einfache Aufgabe. Einige Vorschläge gab es zur Strukturierung des Textes: Wie bauen wir unsere Gedanken auf? Was folgt auf was?, das waren Überlegungen. Ein Vorschlag war, auch diesen Teil biblisch zu beginnen und so die Zentralität Jesu deutlich werden zu lassen.
Aber auch inhaltlich gab es eine ganze Reihe von Punkten. Etwa zu den Themen, die im Augenblick in den deutschsprachigen Kirchen besprochen werden: Missbrauch, das Thema der Rolle und der Beteiligung der Frau in der Kirche und vor allem der Leitung der Kirche, auch das Thema der Homosexualität wurde öfters genannt. Hierzu wird der Abschlusstext sicherlich etwas formulieren müssen.
Frauen, Homosexualität, Migration: Hierzu wird der Abschlusstext etwas sagen müssen
Dann war da das ganz starke Thema Migration, Flucht, Armut, Menschenhandel, also Nöte, denen zu erst junge Menschen zum Opfer fallen. Kirchliche Soziallehre und Einsatz in der Gesellschaft, moderne Formen der Katechese, die digitale Kultur und Sprache, die christliche Sexualmoral, die Priesterausbildung, Ökumene und Dialog, Liturgie - die Liste der häufiger genannten Themen ist sehr lang. Und die Ideen dazu sind sehr divers.
Immer wieder kam auch die Frage der strukturellen Absicherung der Bedeutung der Jugend vor. Ein Jugendrat auf Weltkirchenebene oder auf lokaler Ebene etwa, oder eine post-synodale Phase mit dem Auftrag, die Gedanken weiterzuführen. Oder auch die Aufforderung, die eigenen Pläne vor Ort immer wieder Evaluierungen zu unterziehen. Die Bischöfe wollen sicher gehen, dass es nach der Synode nicht einfach weiter geht wie davor. Wie es in einer Relatio heißt: „Wir können es uns nicht erlauben, dass die Arbeit der vergangenen Woche eine Abstraktion bleibt.“
Jetzt geht es in die letzte Runde. Die Synode endet am kommenden Sonntag, den 28. Oktober, mit einer Papstmesse auf dem Petersplatz.
(vatican news – ord)
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