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Rom: Gedenken an die Menschen, die auch in unserer Zeit Opfer der modernen Formen von Sklaverei werden Rom: Gedenken an die Menschen, die auch in unserer Zeit Opfer der modernen Formen von Sklaverei werden 

Papstbotschaft zum Welttag gegen Menschenhandel: Der Wortlaut

Lesen Sie hier in amtlicher Übersetzung die Botschaft von Papst Franziskus zum 10. Welttag des Gebets und der Besinnung gegen den Menschenhandel.

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute, am liturgischen Gedenktag der heiligen Josefine Bakhita, findet zum zehnten Mal der weltweite Gebets- und Besinnungstag gegen den Menschenhandel statt. Aus ganzem Herzen schließe ich mich euch an, vor allem den jungen Menschen, die ihr euch auf der ganzen Welt dafür einsetzt, dieses globale Drama zu bekämpfen.

Gemeinsam gehen wir auf den Spuren der heiligen Bakhita, der sudanesischen Ordensschwester, die im Kindesalter als Sklavin verkauft wurde und ein Opfer des Menschenhandels gewesen ist. Erinnern wir uns an das Unrecht, das sie erlitten hat, an ihr Leid, aber auch an ihre Kraft und ihren Weg der Befreiung und der Wiedergeburt zu einem neuen Leben. Die heilige Bakhita ermutigt uns, die Augen und Ohren zu öffnen, um die Unsichtbaren zu sehen und denjenigen zuzuhören, die keine Stimme haben, und um die Würde eines jeden Menschen anzuerkennen sowie gegen den Menschenhandel und alle Formen der Ausbeutung vorzugehen.

Der Menschenhandel ist häufig unsichtbar. Die Medien berichten, auch dank couragierter Reporter, über die Sklaverei unserer Zeit, aber die Kultur der Gleichgültigkeit betäubt uns. Helfen wir uns gegenseitig zu reagieren und unser Leben und unsere Herzen den vielen Schwestern und den vielen Brüdern zu öffnen, die wie Sklaven behandelt werden. Es ist niemals zu spät, sich zu entscheiden, dies zu tun.

Und Gott sei Dank gibt es zahlreiche junge Menschen, die sich für diesen Welttag engagiert haben. Ihr Elan zeigt uns den Weg, er sagt uns, dass wir gegen den Menschenhandel zuhören, träumen und handeln müssen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Fähigkeit zu besitzen, denjenigen zuzuhören, die leiden. Ich denke an die Opfer der Konflikte, der Kriege; an die vielen, die von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind; an die große Zahl derjenigen, die zur Migration gezwungen sind; an jene, die zu Objekten sexueller Ausbeutung oder zu Arbeitssklaven werden, insbesondere die Frauen und die Kinder. Hören wir auf ihren Hilfeschrei, lassen wir uns von ihren Geschichten treffen und träumen wir gemeinsam mit den Opfern und den jungen Menschen wieder von einer Welt, in der die Menschen in Freiheit und Würde leben können.

Und dann, Brüder und Schwestern, müssen wir mit der Kraft des Geistes Jesu Christi diesen Traum durch konkrete Aktionen gegen den Menschenhandel in die Wirklichkeit umsetzen. Engagieren wir uns mit unserem Gebet und unserem Handeln für die Würde: beten und handeln – sowohl persönlich, als auch in den Familien, in den Pfarreien und Ordensgemeinschaften, in den kirchlichen Vereinigungen und Bewegungen, in den verschiedenen sozialen Bereichen und in der Politik.

Wir wissen, dass es möglich ist, den Menschenhandel zu bekämpfen, aber wir müssen zur Wurzel des Problems vordringen und seine Ursachen beseitigen. Ich ermutige euch daher, auf diesen Appell zur Veränderung zu antworten, im Gedenken an die heilige Josefine Bakhita, die für all jene steht, die bedauerlicherweise in Sklaverei leben, aber ihre Freiheit zurückgewinnen können. Es ist ein Aufruf, nicht stehen zu bleiben, alle unsere Ressourcen im Kampf gegen den Menschenhandel zu mobilisieren und den vielen, die ihm zum Opfer gefallen sind, ihre volle Würde zurückzugeben. Wenn wir Augen und Ohren verschließen, wenn wir untätig bleiben, werden wir zu Mittätern.

Von Herzen danke und segne ich euch, die ihr euch für diesen Tag engagiert und ich segne all jene, die sich gegen den Menschenhandel und alle Formen der Ausbeutung einsetzen, um eine Welt der Geschwisterlichkeit und des Friedens aufzubauen.

Rom, Sankt Johannes im Lateran, 8. Februar 2024,
Gedenktag der heiligen Josefine Bakhita.
                                                                               
                 FRANZISKUS
(vatican news)

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08. Februar 2024, 13:15