Friedenstaube Friedenstaube  (©adrenalinapura - stock.adobe.com)

Papst: Möge Welt von Geißel des Krieges befreit werden

Angesichts eines „Weltkriegs in Stücken“ hat der Papst zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Christen sollten überall zu „Boten und Dienern des Friedens“ werden, schreibt Franziskus in einer Botschaft an Teilnehmer eines ökumenischen Friedenskongresses in Ungarn. Darin verurteilt er erneut den Ukraine-Krieg.

„Bitten wir den Dreieinigen Gott, dass die Welt von der Geißel des Krieges befreit wird, und dass allen Kontinenten zuteilwerde die Gerechtigkeit und das Brot, die Freiheit und der Friede“, schreibt der Papst in dem Grußwort, das der Vatikan an diesem Freitag veröffentlichte. Gerichtet ist das Schreiben namentlich an das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen, Patriarch Bartholomaios, und den Erzabt der ungarischen Abtei Pannonhalma, Cirill I..

Die globalisierte Menschheit sei „von einem Weltkrieg in Stücken verwundet und bedroht, der in einigen Regionen der Erde direkt ausgetragen wird, jedoch Auswirkungen hat, die dem Leben aller Schaden zufügen, insbesondere dem der Ärmsten“, so Franziskus. Er ruft alle Christen auf, „auf dem Weg des Friedens zu bleiben“, ja zu „Boten und Dienern des Friedens zu werden an dem Ort, wo wir leben und arbeiten“.

Solidarität mit Kriegsopfern in der Ukraine

Erneut verurteilt das katholische Kirchenoberhaupt den Krieg in der Ukraine und ruft zu Solidarität mit der Bevölkerung in dem Kriegsland auf: „Aktuell ruft uns der Krieg in der Ukraine auf dramatische Weise dazu auf, unsere Augen und Herzen für die vielen Völker zu öffnen, die aufgrund des Krieges leiden, eingedenk der Worte des Zweiten Vatikanischen Konzils: ,Jede Kriegshandlung, die auf die Vernichtung ganzer Städte oder weiter Gebiete und ihrer Bevölkerung unterschiedslos abstellt, ist ein Verbrechen gegen Gott und gegen den Menschen, das fest und entschieden zu verwerfen ist‘“ (vgl. Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 80).

Die Suche nach Frieden dulde keinen Aufschub, mahnt der Papst. Es dürfe kein „falscher Friede“ gesucht werden; wesentlich sei die Suche nach Gerechtigkeit: „Die Schaffung von Frieden setzt voraus, dass Gerechtigkeit angestrebt wird. (…) Es geht also nicht darum, Blöcke von Allianzen zu bilden, sondern darum, Gelegenheiten für einen Dialog aller zu schaffen“, unterstrich Franziskus und wiederholte dabei die Passage einer Ansprache, die er am 9. Januar vor Diplomaten im Vatikan gehalten hatte.

Franziskus würdigt heiligen Benedikt

In dem 996 gegründeten Benediktinerkloster Pannonhalma sollte am Freitag ein ökumenisches Friedenstreffen mit Teilnehmern unterschiedlicher christlicher Konfessionen stattfinden. Als Hauptredner war Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel angekündigt.

In seinem Grußwort würdigte der Papst an den heiligen Benedikt, der von Papst Paul VI. zum „Patron Europas“ erklärt und als „Boten des Friedens, Bringer von Einheit und Lehrer der Zivilisation“ bezeichnet worden war (vgl. Apostolisches Schreiben Pacis nuntius, 24. Oktober 1964). Die Ordensregel des Benedikt könne als „hervorragende Anleitung zu einer kundigen und praxisnahen Friedensarbeit“ gelesen werden, so Franziskus, der jeden einzelnen zur Anwendung dieser Methode ermutigte.


(vatican news – pr)
 

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22. September 2023, 12:00