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Franziskus bei der Generalaudienz Franziskus bei der Generalaudienz

Generalaudienz mit dem Papst: Die Katechese im Wortlaut

Wir dokumentieren hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan die Katechese bei der Generalaudienz mit Papst Franziskus. Die offizielle Übersetzung finden Sie wie immer in Kürze auf vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen!

In den vergangenen Tagen war ich in Portugal, um am 37. Weltjugendtag teilzunehmen. Der Weltjugendtag in Lissabon, der nach der Pandemie stattfinden konnte, wurde von allen als ein Geschenk Gottes empfunden, der die Herzen und Schritte von so vielen jungen Menschen aus aller Welt in Bewegung gesetzt hat, um sich gegenseitig zu begegnen und Jesus zu finden.

Die Pandemie hat, wie wir wissen, das soziale Verhalten stark beeinträchtigt: Isolation hat oft zu Verschlossenheit geführt, und junge Menschen sind davon ganz besonders betroffen. Mit diesem Weltjugendtag hat Gott einen Anstoß in die entgegengesetzte Richtung gegeben: Er hat einen neuen Beginn der großen Pilgerreise junger Menschen durch die Kontinente im Namen Jesu Christi markiert. Und es ist kein Zufall, dass dies in Lissabon stattfand: einer Stadt am Meer, Symbol für die großen Entdeckungsreisen auf dem Meer.

„Stolz, Lüge, Feindschaft, Gewalt sind Krankheiten der Seele - die Welt ist an ihnen erkrankt“

Und so hat das Evangelium den Jugendlichen auf dem WJT das Vorbild der Jungfrau Maria vorgeschlagen - in dem für sie kritischsten Moment, als sie ihre Kusine Elisabeth besuchte. Das Evangelium sagt: „Sie stand auf und. machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39). Mir gefällt es sehr, die Muttergottes ausgehend von dieser Realität anzurufen: Unsere Liebe Frau in Eile. Sie macht für uns alles in Eile, nie lässt sie uns warten, sie ist die Mutter aller. So leitet Maria auch heute, im dritten Jahrtausend, den Pilgerweg der jungen Menschen in der Nachfolge Jesu. So wie sie es vor einem Jahrhundert in Portugal, in Fatima, getan hat, als sie drei Kindern eine Botschaft des Glaubens und der Hoffnung für die Kirche und die Welt anvertraute. Deshalb bin ich während des Weltjugendtags nach Fatima, an den Ort dieser Erscheinung, zurückgekehrt und habe zusammen mit kranken jungen Menschen gebetet, dass Gott die Welt von den Krankheiten der Seele heilen möge: Stolz, Lüge, Feindschaft, Gewalt. Das sind Krankheiten der Seele - die Welt ist an ihnen erkrankt. Und wir haben unsere Weihe – die Weihe Europa, der Welt – an das unbefleckte Herz Mariens erneuert. Ich habe vor dem unbefleckten Herzen Mariens um Frieden gebetet. Es gibt so viele Kriege, in so vielen Teilen der Welt.

Junge Menschen aus aller Welt sind in großer Zahl und mit großer Begeisterung nach Lissabon gekommen... Es war kein Urlaub für die jungen Leute, keine Touristenreise – und es war auch kein spirituelles Ereignis, das in sich selbst verschlossen gewesen wäre. Der Weltjugendtag ist eine Begegnung mit Christus durch die Kirche. Die jungen Leute nehmen daran teil, um Christus zu begegnen. Es stimmt allerdings: Wo junge Leute sind, da ist Freude undsoweiter...

„Der WJT hat allen gezeigt, dass eine andere Welt möglich ist“

Mein Besuch in Portugal aus Anlass des Weltjugendtags hat von der festlichen Atmosphäre profitiert, von diesem „Zustrom“ junger Menschen, die friedlich in das Land und seine schöne Hauptstadt „eingefallen“ sind. Ich danke Gott dafür und denke dabei vor allem an die Kirche von Lissabon, die im Gegenzug für die großen Anstrengungen, die sie bei der Organisation und der Aufnahme des Weltjugendtags unternommen hat, neue Energie erhalten wird, um ihren Weg fortzusetzen und ihre Netze erneut mit apostolischem Eifer auszuwerfen. Die Jugendlichen in Portugal sind bereits eine lebendige Präsenz, und jetzt, nach dieser „Transfusion“, die sie von den Kirchen in aller Welt erhalten haben, werden sie es noch mehr sein... 

Während in der Ukraine und an anderen Orten der Welt gekämpft, ja an manchen verborgenen Orten der Krieg geplant wird - das ist hässlich, dass Krieg geplant wird -, hat der WJT allen gezeigt, dass eine andere Welt möglich ist: eine Welt aus Brüdern und Schwestern, in der die Fahnen aller Völker gemeinsam wehen, Seite an Seite, ohne Hass, ohne Angst, ohne Abschottung, ohne Waffen! Die Botschaft der jungen Menschen war klar: Werden die Großen der Welt sie auch hören, frage ich mich? Diesen jugendlichen Enthusiasmus, der den Frieden will! Es ist ein Gleichnis für unsere Zeit, und auch heute sagt Jesus: „Wer Ohren hat, der höre! Wer Augen hat zu sehen, der sehe!“ Hoffen wir, dass die ganze Welt diesen WJT sozusagen hört und diese Schönheit von Jugendlichen, die vorangehen, sieht.

„Werden die Großen der Welt die Botschaft des WJT hören?“

Dem Land Portugal, Lissabon, dem Staatspräsidenten ... und den zivilen Behördenvertretern, dem Patriarchen von Lissabon..., dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz und dem Bischof, der den WJT koordiniert hat, sowie allen Mitarbeitern und Freiwilligen möchte ich noch einmal meinen Dank aussprechen. Stellt euch nur vor: Die Freiwilligen ... waren 25.000! Dieser WJT hatte 25.000 freiwillige Helferinnen und Helfer! Danke Ihnen allen! Auf die Fürsprache der Jungfrau Maria segne der Herr die jungen Menschen in der Welt und das portugiesische Volk...

(vaticannews - skr)
 

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09. August 2023, 09:39

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