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Vor der früheren Kamloops Indian Residential School (Kanada): Gedenken an die verstorbenen Kinder Vor der früheren Kamloops Indian Residential School (Kanada): Gedenken an die verstorbenen Kinder 

Papst betet für in Kanadas Kinderheimen verstorbene Kinder

Papst Franziskus hat beim Mittagsgebet der Kinder gedacht, die in einem kanadischen Kinderheim unter noch ungeklärten Umständen ums Leben gekommen sind und jüngst in einem Massengrab gefunden wurden.

„Liebe Brüder und Schwestern, mit Sorge verfolge ich die Nachrichten aus Kanada über den schockierenden Fund der Überreste von 215 Kindern, Schülern der Kamloops Indian Residential School in der Provinz British Columbia“, so das Kirchenoberhaupt beim Angelus.

„Ich schließe mich den kanadischen Bischöfen und der gesamten katholischen Kirche in Kanada an und spreche dem kanadischen Volk, das durch diese schockierende Nachricht traumatisiert wurde, mein Mitgefühl aus. Die traurige Entdeckung schärft unser Bewusstsein für den Schmerz und das Leid der Vergangenheit. Kanadas politische und religiöse Autoritäten werden weiterhin entschlossen zusammenarbeiten, um Licht in dieses traurige Ereignis zu bringen und sich demütig auf einen Weg der Versöhnung und Heilung zu begeben.“

Diese „schwierigen Zeiten“ seien ein „starker Aufruf an uns alle“, uns von dem „kolonisierenden Modell“ zu verabschieden, betonte der Papst, der in diesem Zusammenhang auf die „ideologischen Kolonisationen von heute“ verurteilte. Es gelte vielmehr, „Seite an Seite im Dialog, im gegenseitigen Respekt und in der Anerkennung der Rechte und kulturellen Werte aller Töchter und Söhne Kanadas zu gehen“:

„Wir empfehlen dem Herrn die Seelen aller Kinder, die in den Internatsschulen Kanadas gestorben sind, und wir beten für die trauernden Familien und Gemeinden der kanadischen Ureinwohner. Lasst uns in der Stille beten“, so Franziskus, bevor er einige Augenblicke des Schweigens verstreichen ließ.

Das durch die katholische Kirche betriebene Internat von Kamloops war eines von 139 Umerziehungsheimen in Kanada. Zwischen 1863 und 1998 landeten mehr als 150.000 indigene Kinder in diese Einrichtungen. Dort durften sie oftmals ihre Muttersprache nicht sprechen, viele von ihnen wurden misshandelt oder missbraucht.

„Firma braucht Frieden, keine Gewalt“

Anschließend erinnerte der Papst an das Massaker, das Terroristen Freitagnacht im Norden Burkina Fasos an Sicherheitskräften und Zivilisten verübt hatten. Er stehe den Familien der Opfer und allen Menschen in Burkina Faso nahe, die unter diesen ständigen Angriffen litten, so das Kirchenoberhaupt: „Afrika braucht Frieden, keine Gewalt“, betonte er.

Er stehe den Familien der Opfer und allen Menschen in Burkina Faso nahe, die unter diesen ständigen Angriffen litten, so das Kirchenoberhaupt im Anschluss an das Mittagsgebet: „Afrika braucht Frieden, keine Gewalt“, betonte er.

Freitagnacht hatten Terroristen ein Dorf im Norden des wetfrikanischen Landes angegriffen; mindestens 138 Menschen seien ums Leben gekommen, darunter auch Frauen und Kinder. Die Opfer seien teils systematisch hingerichtet worden, berichten Sicherheitskräfte. Es handelt sich um den schlimmsten Anschlag, seit 2015 zunehmend islamistisch motivierte Gewalttaten ausgebrochen sind. Infolge des Anschlages wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Applaus für die neue Selige

Des weiteren erinnerte der Papst im Anschluss an das Mittagsgebet daran, dass an diesem Sonntag in der Diözese Como Maria Laura Mainetti von den Töchtern des Kreuzes seliggesprochen wurde. Die Ordensfrau war vor 21 Jahren von drei Mädchen getötet worden, die unter dem Einfluss einer satanischen Sekte standen. Diese Frau, die „die die Jugend mehr als alles andere liebte und die dieselben Mädchen, die Gefangene des Bösen waren, liebte und ihnen vergab,“ hinterlasse uns „ihr Lebensprogramm“, betonte Franziskus: „Jede kleine Sache mit Glauben, Liebe und Begeisterung zu tun. Möge der Herr uns allen Glauben, Liebe und Begeisterung schenken“, so der Papst, bevor er zu einem Applaus für die neue Selige einlud. 

Einladung zum Gebet

An diesem Dienstag lade die die Internationale Katholische Aktion alle Menschen ein, um 13 Uhr eine Gebetsminute für den Frieden zu widmen, „jeder nach seiner eigenen religiösen Tradition“, so der Papst abschließend. Dabei solle in besonderer Weise  für das Heilige Land und Myanmar gebetet werden, kündigte er an. 

(vatican news - cs)

(vatican news - cs)

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06. Juni 2021, 12:55