Kreuzweg am Kolosseum: Gebet um die Gnade der heiligen Hoffnung
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Tausende Menschen hatten sich zur Via Crucis am beleuchteten Kolosseum eingefunden und beteten mit Kerzen in den Händen mit. Die Meditationen zu den 14 Kreuzwegstationen stammten in diesem Jahr von römischen Jugendlichen. Sie schrieben die Betrachtungen aus der Warte von Augenzeugen, gewissermaßen als Wegbegleiter Jesu vom Todesurteil bis zur Grablege. Zugleich verbanden die jungen Autorinnen und Autoren – 12 Mädchen und drei Jungen - die einzelnen Kreuzwegstationen mit Vorgängen und Befindlichkeiten von heute. So klangen die teils erbarmungslosen Beziehungen in den sozialen Netzwerken an oder das Elend junger, ihrer Würde beraubter Migranten.
Zum Abschluss der Andacht verlas Papst Franziskus ein eigens verfasstes langes Gebet. Darin bat er den Herrn um die Gnade der heiligen Scham, um die Gnade der heiligen Reue und um die Gnade der heiligen Hoffnung. Franziskus sprach von Scham darüber, dass „so viele Menschen und sogar einige deiner Amtsträger sich blenden ließen vom Ehrgeiz und vom Ruhm“ und von der Scham darüber, den Jugendlichen eine zertrümmerte, kriegerische und vom Egoismus verzehrte Welt zu hinterlassen, die den Schwachen keine Chance lasse.
Außerdem trug der Papst im Gebet die Hoffnung vor Jesus, dass die Kirche, „die aus Sündern besteht, trotz aller Versuche, sie in Verruf zu bringen, weiterhin ein Licht ist, das erleuchtet und deine grenzenlose Liebe für die Menschheit bezeugt, eine Quelle der Gewissheit und der Wahrheit“.
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