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Sr. Anthonia Essien HHJC und ihr Team in Akwa Ibom, Nigeria Sr. Anthonia Essien HHJC und ihr Team in Akwa Ibom, Nigeria  #SistersProject

Sisters Project: Im Kampf gegen den Menschenhandel in Nigeria

Seit Beginn der 1980er-Jahre ist der Menschenhandel in Nigeria grausame Realität. Nigerianische Bischöfe und Ordensobere haben an das Volk Gottes und insbesondere an die Ordensleute appelliert, sich im Kampf gegen den Menschenhandel zusammenzuschließen. Daraufhin haben Sr. Anthonia M. Essien und ihr Team beschlossen, in den Dörfern des Bundesstaates Akwa Ibom im Süden Nigerias Aufklärungskampagnen über die Machenschaften der Menschenhändler durchzuführen.

Von Sr. Oluwakemi Akinleye FSP

Sr. Anthonia M. Essien gehört zur Kongregation der „Dienerinnen des heiligen Kindes Jesus" („Handmaids of the Holy Child Jesus") in Nigeria. Sie ist Professorin für Religionssoziologie und derzeitige Vizekanzlerin der Universität von Uyo. Obwohl der Unterricht an der Universität ihr wenig Zeit lässt, setzt sie sich von ganzem Herzen für die Opfer des Menschenhandels ein und kämpft mit Kampagnen zu Aufklärung und Kompetenzerwerb gegen diese Plage in der nigerianischen Gesellschaft. „Die Geschichten der Opfer haben mich betroffen gemacht. Ich konnte nicht schlafen. Ich musste etwas für sie tun", erzählt sie.

Gerettete Leben von Kindern und Heranwachsenden

Seit 2021 hat Sr. Anthonia in den Dörfern des Bundesstaates Akwa Ibom verschiedene pastorale Initiativen durchgeführt, um die Bevölkerung über das Übel des Menschenhandels zu informieren. Sie arbeitet aktiv mit der örtlichen Polizei zusammen, um die Festnahme der Menschenhändler zu ermöglichen und so zu gewährleisten, dass sie sich vor dem Gesetz verantworten müssen. Unlängst hat ihr Einsatz dazu beigetragen, dass einige Kinder und Jugendliche gerettet werden konnten, die im Land an Menschenhändler verkauft worden waren. „Ich war schockiert, als ich erfahren habe, dass einige Kinder von einem Erwachsenen, den sie kannten, verkauft worden waren. Als der Vater von zwei der Kinder mir gesagt hat, dass sie verschwunden seien, war meine erste Reaktion, die Polizei und das staatliche Büro zur Bekämpfung des Menschenhandels einzubeziehen. Deren sofortiges Handeln hat zur Rettung der Kinder geführt", so die Schwester.

Gemeinsam handeln

Sr. Anthonia hat eine „Gruppe gemeinsamen Handelns" („Yak Iyamma" im lokalen Dialekt) ins Leben gerufen, lokale Spender und Betroffene, um die örtliche Gemeinschaft in vorbeugende Maßnahmen gegen Menschenhandel einzubeziehen. Das umfasst zum einen die Ausbildung der führenden Mitglieder der Gemeinschaft und der jungen Menschen, damit sie zu Botschaftern des Schutzes gegen Menschenhändler werden können. Zum anderen gehört der Erwerb von Kompetenzen dazu, mit denen sie ihren Lebensunterhalt sichern können.

Dank der Unterstützung ihrer Mitschwestern, der Finanzierung durch lokale Spender und der „Arise Foundation" im Vereinigten Königreich konnten Sr. Anthonia und ihr Team viele gefährdete Menschen in den ländlichen Gemeinden von Abiaokpo Ikot Abasi-Inyang im Bundesstaat Akwa Ibom erreichen. „Jeden Tag danke ich Gott und bete für alle, die diese Arbeit unterstützen, insbesondere für unsere Wohltäter", betont Sr. Anthonia.

Kampagnen gegen den Menschenhandel

Einige der Kampagnen von „Yak Iyamma" gegen den Menschenhandel im Bundesstaat Akwa Ibom wurden auf Märkten, auf den Straßen und in Dörfern im Landesinneren durchgeführt. Sr. Anthonia und ihr Team gingen bei sengender Hitze und starkem Regen hinaus, um die Menschen zu treffen. Ihr Ziel war es, das Bewusstsein für die jüngsten Aktivitäten von Menschenhändlern zu schärfen, die Kinder stehlen und Teenager aus der lokalen Gemeinschaft anlocken, und zu zeigen, wie man gemeinsam gegen dieses Übel vorgehen kann. „Wir müssen unsere Bevölkerung weiter über die verschiedenen Methoden aufklären, mit denen die Menschenhändler sie täuschen, und unsere Stimmen müssen lauter werden, vor allem, wenn einige Gemeindemitglieder zu Opfern geworden sind", fordert die Schwester. Manchmal musste das „Yak-Iyamma" -Team stundenlang laufen, um die Gemeinden zu erreichen, aber sie führten diese Aufklärungsarbeit gerne und mit Freude durch.

Leider haben es die Menschenhändler in Nigeria nach wie vor auf die schwächsten und ausgegrenztesten Gemeinschaften abgesehen. Doch Sr. Anthonia und ihr Team lassen sich trotz zahlreicher Drohungen nicht entmutigen. Sie setzen ihre Aufklärungsarbeit in den ländlichen Gemeinden fort und bieten Programme zum Erwerb von Kompetenzen an, um junge Menschen in die Verantwortung zu nehmen beim Kampf gegen den Menschenhandel und bei ihren Bemühungen, den Schutz von Minderjährigen und den Schwächsten der Gesellschaft zu stärken.

(vatican news)

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09. Mai 2024, 09:30