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Papst Franziskus bei einer Erwachsenentaufe an Ostern 2022 Papst Franziskus bei einer Erwachsenentaufe an Ostern 2022 

Österreich: Mehr erwachsene Taufbewerber

An Erwachsene - in der Kirche zählt dabei das „religionsmündige" Alter ab 14 Jahren - wird die Taufe zumeist rund um das Osterfest gespendet. In der katholischen Kirche Österreich steigt die Zahl der Taufbewerber.

In ganz Österreich werden laut der Agentur Kathpress rund 130 Jugendliche und Erwachsene demnächst das Taufsakrament empfangen, und weitere im Verlauf des Jahres. So sei etwa in der Erzdiözese Salzburg für Freitag eine Zulassungsfeier mit Weihbischof Hansjörg Hofer für fünf Katechumenen angesetzt. In der Diözese Gurk bereiten sich derzeit vier Personen auf die Erwachsenentaufe vor, in Linz und St. Pölten jeweils rund ein Dutzend. Mindestens sieben Erwachsene werden laut Auskünften der Diözese Feldkirch in Vorarlberg getauft, drei in der Diözese Eisenstadt. In Innsbrucker Dom gab es kürzlich eine Zulassungsfeier mit Bischof Hermann Glettler für vier Täuflinge, während im Grazer Dom eine solche Zeremonie mit Generalvikar Erich Linhart für acht Katechumenen am Sonntag ansteht.

Keine "Werbung" und ausführliche Vorbereitung

Das Sakrament ist Abschluss und Höhepunkt eines intensiven, mindestens einjährigen Glaubenskurses, der von jugendlichen Taufkandidaten mitunter im Rahmen einer pfarrlichen Firmvorbereitung mit ergänzenden Gesprächen absolviert wird. Aktiv beworben wird die Erwachsenentaufe nicht, ein Gespräch mit dem jeweiligen Ortspfarrer ist jedoch meist der erste formelle Schritt. Darüber hinaus bieten die meisten Diözesen auf ihren Homepages Informationen zum Prozedere, teils auch mit Nennung eigener Verantwortlichen für das Erwachsenenkatechumenat.

Erstmals wieder größere Gruppe aus Österreich

Bei den Wiener Katechumenen kommt diesmal erstmals die größte Gruppe aus Österreich. Aus dem Iran, von 2016 bis zum Vorjahr stets die am stärksten vertretene Herkunftsnation, feierten 14 die Zulassung, fünf aus Afghanistan, die anderen verteilten sich auf 15 weitere Länder aller Kontinente außer Amerika. Auch dass es bei den demnächst Getauften deutlich mehr Frauen (56 Prozent) als Männer (46 Prozent) gibt, stellt ein Novum dar. Vorbereitet werden die Täuflinge zum überwiegenden Teil (80 Prozent) in Pfarren des Vikariats Wien-Stadt, seltener in den ländlichen Gebieten der Erzdiözese. 14 Personen kamen in Begleitung ihrer Priester aus den anderssprachigen Pfarren, wie etwa der englischsprachigen, französischen, kroatischen oder afrikanischen Gemeinde.

Besonders viele Jugendliche

Weitere statistische Details: Mit 14 Katechumenen zwischen 15 und 20 Jahren gibt es in Wien diesmal so viele Jugendliche wie noch nie. „Die Zahl derjenigen, die in säkularen Familien aufwachsen - und wo teils die Großeltern schon aus der Kirche ausgetreten sind -, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Religion ist hier kein Thema, zugleich gibt es aber auch weniger Vorurteile gegenüber der Kirche", deutete dies auf Kathpress-Anfrage der Erwachsenenkatechumenats-Zuständige der Bischofskonferenz, Daniel Vychytil. Gerade in Krisen würden sich Menschen auf der Suche nach Halt im Leben an die Kirche wenden - „und hier jemanden finden, der sie annimmt und ihnen zuhört". „Halt finden" gehöre zu den meistgenannten Motiven für die Taufe.

„Halt finden“

Schlüsselerlebnise, Literatur und gute Gemeindearbeit


Wie Wiens Diözesansprecher Michael Prüller in der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag" bemerkte, haben erwachsene Taufbewerber auch auf die Pfarren - in denen die Vorbereitung sowie auch die Taufe selbst geschieht - enorme Wirkung. Ihre Entscheidung für den katholischen Glauben und die Kirche hätten die Katechumenen aus freien Stücken und oft über große familiäre und kulturelle Hürden hinweg gefasst, was ein „starkes Zeichen" sei. „Das hat und gibt Kraft. Es bezeugt, dass der Glauben und das Gebet in der Gemeinde so groß und authentisch sind, dass Außenstehende sich davon angezogen fühlen und daran aufrichten können." Bereits dadurch würden die neu zur Kirche Hinzugekommenen auch selbst „missionarisch wirken", so Prüller.

(kap - sst)

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01. März 2024, 14:30