Suche

Die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar Die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar 

Synodenberaterin: Vielfalt als „Kraft der katholischen Kirche“

Auf die Vielfalt in den Reformdebatten der katholischen Kirche hat die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar bei der Veranstaltungsreihe „Theologie im Zeichen der Zeit“ der Universität Salzburg hingewiesen. Das zentrale Thema der Veranstaltungsreihe ist, was Synodalität ausmacht.

Die Vielfalt sei „eine Kraft der katholischen Kirche“, erklärte Klara-Antonia Csiszar, die als eine von 28 beratenden Experten an der Synoden-Vollversammlung vom vergangenen Oktober im Vatikan teilgenommen hat. Wesentlich sei der „Spirit von Synodalität“, das Miteinander-Unterwegs-Sein. „Dieses Miteinander hat Strukturen, aber es hat auch immer einen Geist“, so Csiszar.

Für gute Entscheidungen im Sinne der Synodalität brauche es „auch andere - eine Vielfalt“. „Wenn mich Vielfalt fasziniert, wenn ich in diese Vielfalt hineinhorchen kann, ich davor keine Angst habe“, dann werde Synodalität erkennbar, erklärte die Dekanin der Theologischen Fakultät an der Katholischen Privat-Universität Linz. Synodal Kirche zu sein, sei „schwer, jedoch möglich und schön“.

Wie wird theologisches Arbeiten wieder attraktiv?

Csiszar wünscht sich mit Blick auf die vielen aktuellen Krisen, „dass dieses Ringen, das in der katholischen Weltkirche vier Wochen lang mühsam, doch gelungen war, auch auf anderen Ebenen unserer Gesellschaft, in Europa oder in der Welt stattfindet“. Doch wie kann theologische Arbeit weltweit wieder attraktiv gemacht werden, so die Frage der Pastoraltheologin, „und zwar so, dass sie Mut und Hoffnung gibt, motiviert und unterstützt“? Auf der Weltsynode im Oktober 2023 in Rom habe sie gelernt, „dass das nur durch eine Haltung möglich sein wird, die einlädt, gute Fragen stellt, zuhört und fähig ist, Prozesse zu begleiten und sie nicht nur zu kritisieren“. Die drei Achsen des synodalen Prozesses „Gemeinschaft, Sendung und Teilhabe“ sollen dabei helfen, „einen neuen Stil von Kirche-Sein“ zu entdecken und sich anzueignen.

Lernprozess in der Synodenaula 

An den runden Tischen in der Synodenaula in Rom habe im Oktober 2023 zwischen den Laiinnen und Laien, Ordensleuten, Studierenden, Priestern, Bischöfen, Erzbischöfen und Kardinälen „ein Lernprozess auf Augenhöhe“ stattgefunden. „Wichtig war es, über Themen frei, ohne Angst zu diskutieren, trotz Unterschieden miteinander im Gespräch zu bleiben, einander die Katholizität nicht abzustreiten, wenn etwas irritiert“, erklärte Csiszar. An 21 der 36 Tische waren Frauen in der Rolle der Moderatorinnen und somit der Gesprächsleiterinnen.

Ortskirchen sollen sich mit „Synthese-Bericht“ auseinandersetzen

Csiszar lud auch dazu ein, sich in den einzelnen Pfarreien mit dem Text des bei der Weltsynode im Oktober 2023 beschlossenen „Synthese-Berichts“ auseinanderzusetzen. Sie schlug vor, irritierende Punkte aus dem Text auszuwählen und danach mit Expertinnen, Experten oder Vorbildern ins Gespräch zu kommen. Anschließend könnten etwa die Diözesen Berichte oder Best-Practice-Beispiele wieder nach Rom senden. „Hier ist jetzt Zeit und Raum, das zu schreiben - das wird gelesen“, bekräftigte sie am Ende ihres Gastvortrags.

 

(kap – vn)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. März 2024, 12:22