Suche

Michael Menzinger, neuer Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild in der Diözese Augsburg, war zu Besuch bei Radio Vatikan/Vatican News Michael Menzinger, neuer Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild in der Diözese Augsburg, war zu Besuch bei Radio Vatikan/Vatican News 

Neuer Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild: „Ein kraftvoller Ort“

Der Marienwallfahrtsort Maria Vesperbild hat einen neuen Wallfahrtsdirektor. Wie das Bistum Augsburg am Samstag vor einer Woche bekannt gegeben hatte, wird Michael Menzinger ab 1. Februar den scheidenden bisherigen Direktor Erwin Reichart ablösen. Eine Aufgabe, die er vor allem spirituell angeht, so Menzinger im Gespräch mit Vatican News.

 

Michael Menzinger war bislang Leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach, zu der auch die kleine Marienwallfahrt Maria Beinberg gehört - eine Aufgabe, die er nun nach zehn Jahren abgibt. Mons. Erwin Reichart, der bislang die Betreuung von Maria Vesperbild verantwortet hatte, scheidet zu seinem 70. Geburtstag am 28. Januar 2024 aus dem Amt. Menzinger trat bei Radio Vatikan bereits mit der Sendung Unser Sonntag (Juli 2023) auf. Fünf Priester werden den neuen Wallfahrtsleiter in Maria Vesperbild bei der Betreuung der Pilger unterstützen. Kurz nach der offiziellen Ernennung war Michael Menzinger in Rom - und kam zum Interview bei uns vorbei.

Hier können Sie das Gespräch mit Wallfahrtsdirektor Menzinger im Audio nachhören

Vatican News: Michael Menzinger Herzlichen Glückwunsch zur Ernennung als neuer Wallfahrtsdirektor für Maria Vesperbild. Wie kam es denn zu dieser Ernennung?

Michael Menzinger (künftiger Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild in der Diözese Augsburg): „Also für mich kam es jetzt auch richtig überraschend, dass unser Diözesanbischof Bertram Meier für die Nachfolge von Mons. Reichart bei Maria Vesperbild an mich gedacht hat. Er hat mich angerufen, in der Adventszeit, am dritten Advent, und mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte, nach Maria Vesperbild zu gehen. Ich habe dann erstmal gebeten, darüber nachdenken zu dürfen und nicht gleich ,Ja' oder ,Nein' sagen zu müssen. Und ich bin dann wirklich in mich gegangen, habe mir überlegt, was sind denn so meine Möglichkeiten, die ich einbringen kann für Maria Vesperbild, aber auch, was ist nicht so gut an mir oder auch in Bezug darauf, dass ich meine Pfarreiengemeinschaft, in der ich jetzt im zehnten Jahr bin, so schnell verlassen soll, wie das dann sein wird, wenn ich da auf einmal nach Maria Vesperbild gehe. Es ist schon eine gewisse Hauruckgeschichte, weil es einfach ja auch darum geht, dann einer großen Wallfahrt vorzustehen.“

Vatican News: Ja, sie mussten ja sehr schnell entscheiden. Die Ernennung kam recht kurzfristig, zum 1. Februar geht es schon los. Wo sind denn eigentlich die Unterschiede in der Seelsorge zwischen der Pfarreiengemeinschaft, in der Sie ja sehr eingebunden waren, und einem Wallfahrtsort wie Maria Vesperbild?

Michael Menzinger: „Also, wie sehr mir die Pfarrei am Herzen liegt und meine Pfarreiengemeinschaft mit den fünf Pfarreien und sieben Filialen, mit der Wallfahrt, Maria Beinberg, die mir sehr lieb geworden ist, und die Menschen dort, fällt mir jetzt erst auf, wenn ich durch die Straßen unserer Pfarreiengemeinschaft gehe oder fahre und dann hinter jedem Haus eine Geschichte kenne. Und das ist natürlich schon was, was das Pfarrersein ausmacht, dass man seine Leute kennt, dass man verbunden ist, dass man weiß, wer ist wer, wie geht es wem und wie kann man da auch in der Seelsorge drauf eingehen? Einfach durch einen Gruß, durch ein Wort, durch den Blick. Und das ist in der Wallfahrtsseelsorge ein bisschen anders. In diesem Zusammenhang konnte ich allerdings schon Erfahrungen sammeln in meiner Zeit als Pfarrer dieser Pfarreiengemeinschaft in Weilach, weil da eine wunderschöne kleine Wallfahrt dazugehört. Das ist Maria Beinberg, die es seit 500 Jahren gibt. Diese Wallfahrt Maria Beinberg zeichnet auch aus, dass Menschen aus der näheren Umgebung kommen, die mit ihren Anliegen dort zum Gebet verweilen und die sich auch ins Gebetbuch eintragen mit ihren Sorgen. Die umfassen alle möglichen Themen, Familie, Gesundheit, Arbeit, Frieden in der Welt, Einheit in der Kirche. Es geht um die ganzen Themen, die alle Menschen bewegen. Ich glaube, da sind sich die Wallfahrtsorte relativ ähnlich.

Vatican News: Ja, Maria Vesperbild wird ja nächstes Jahr auch ein wichtiges Jubiläum feiern (Anm. Maria Vesperbild begeht 2025 das 375-jährige Bestehen). Was haben Sie denn schon an ersten Plänen für den neuen Wallfahrtsort, den Sie jetzt betreuen dürfen?

Menzinger: „Als erstes komme ich jetzt mal nach Maria Vesperbild als Pilger, als einer, der auch unterwegs ist im Glauben und im Leben, und möchte mir die Wallfahrt erstmal selber zur Heimat machen, dass ich einfach selber dort lebe und dann dort auch bete und die Eucharistie feiere, mich eingeladen fühle von der Muttergottes dort, die im Vesperbild dargestellt wird. Dort wird der Leichnam Jesu der Maria in den Schoss gelegt. Und da wird Jesus den Menschen gezeigt in der Eucharistie, da wird uns gezeigt im Glauben, dass wir auf Jesus schauen sollen. Und Maria führt uns ja zu Jesus und sie zeigt uns Jesus. Und ich finde, das ist ein ganz kraftvoller Ort. Ich durfte ihn schon vor 40 Jahren bei meiner Erstkommunion sehen, weil wir den Ausflug nach der Kommunion dorthin gemacht haben. Und das ist mir noch ganz frisch in Erinnerung. Als ich jetzt wieder hingekommen bin, habe ich das Vesperbild gleich wiedererkannt. Und ich finde das ganz schön, dass sich da gewissermaßen in meinem Leben ein Kreis schließt, von der heiligen Erstkommunion, wo ich Jesus so schauen durfte und jetzt als Wallfahrtsdirektor, wo ich Jesus auch wieder so schauen darf und die Menschen dorthin führen darf.“

Vatican News: Warum sollten Menschen eine Wallfahrt nach Maria Vesperbild machen und jetzt vielleicht erstmal nicht zu anderen Marienwallfahrtsorten?

Menzinger: „Ich denke mal, Maria Vesperbild zeichnet aus, dass es noch ganz schön in einer Naturlandschaft liegt. Und dieses Naherholungsgebiet westlich von Augsburg ist auch eine schöne Gelegenheit, etwas für Leib und Seele zu tun, zum Beispiel einen Spaziergang zu machen in einer schwierigen Situation und dann aber auch einzukehren, zur Muttergottes zu schauen, ein Gebet zu sprechen und bei ihr ein bisschen auch zu verweilen und sich dann immer mehr in diesem Gebetsraum in der Kirche selber wohlzufühlen und das ganze Leben in Gedanken auszubreiten, vor Jesus, dem Heiland, dem Retter der Menschen, den uns Maria da zeigt. Und ganz herzlich ist das gleichzeitig auch die Einladung für alle Menschen, die Interesse haben, eine kleine Wallfahrt oder auch eine größere Wallfahrt zu machen, nach Maria Vesperbild zu kommen. Es liegt westlich von Augsburg, ist gut erreichbar, es gibt eine gute Infrastruktur, es gibt eine Gaststätte und Sie sind herzlich willkommen.“

Vatican News: Vielen Dank

Das Gespräch führte Christine Seuss

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. Januar 2024, 10:35