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Bischof Stefan Oster aus Passau Bischof Stefan Oster aus Passau 

Bischof Oster: „Protagonist der Synode ist der Heilige Geist, nicht wir“

Wir müssen lernen, Menschen zu werden, die gemeinsam auch auf den Heiligen Geist hören. Das habe er von der Weltsynode in Rom gelernt, so der Passauer Bischof Stefan Oster im Gespräch mit Radio Horeb.

Und dazu habe der Papst die Synodenteilnehmer „zunächst mal drei Tage in die Wüste geschickt“, erinnert der Passauer Bischof. „Ich möchte jetzt fast sagen, dass das so Einkehrtage waren, wo wir auf der einen Seite Vorträge gehört haben, unter anderem von Timothy Radcliffe, dem früheren Oberen der Dominikaner auf der Weltebene. Und dann haben wir schon angefangen zu üben“, erläutert Bischof Oster.

Er glaube, dem Papst gehe es um die Frage wie eine Kirche mit allen oder mit möglichst vielen umgehen könne, „die versucht wirklich aus dem Heiligen Geist zu leben und auf den Heiligen Geist zu hören“, fügt der Passauer Oberhirte an. Es sei „ein wunderbares kirchliches Ereignis“ gewesen im vergangenen Oktober in Rom, „und die für uns alle, glaube ich, einigermaßen überraschende Wahrnehmung war, dass uns Papst Franziskus wirklich auf eine geistliche Reise mitnehmen wollte“.

Zum Nachhören - was Bischof Oster sagt

Synodaler Ausschuss in Essen

In Essen hat sich dann Anfang November der sogenannte Synodale Ausschuss zu seiner ersten Sitzung getroffen. Der Ausschuss ist ein Ergebnis des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland. Das Gremium soll die Einrichtung eines synodalen Rates vorbereiten. In dem neuen Gremium wollen Bischöfe und katholische Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der katholischen Kirche fortsetzen. Kritisch zum Synodalen Ausschuss hat sich der Passauer Bischof Stefan Oster im Vorfeld geäußert:

„Wir haben ja einen Brief aus Rom bekommen, in dem uns der Heilige Stuhl, die römische Kurie gesagt haben, dass wir kein recht haben, neue Leitungsgremien einzuführen, zumal solche, die gewissermaßen die Entscheidungsbefugnis der Bischöfe beeinträchtigen oder zu etwas verpflichten wollen. Ich glaube schon, dass wir in unserer Kirche über die Machtfrage reden müssen, und das haben wir auch ja beim synodalen Weg intensiv getan.“

Besorgnis aus Rom

Er frage sich aber auch zusammen mit der Besorgnis aus Rom, „was hat es zu tun mit der sakramentalen Verfassung der Kirche?“ Das sei „eine herausfordernde, auch theologische Frage, und ich habe mich mit anderen Bischöfen zusammen dafür entschieden, zu sagen: Jetzt machen wir mal in dem Prozess, den der in Frankfurt sich vor allem abgespielt hat, in den Synodalversammlungen, der ist ja zu Ende gekommen, wir machen jetzt mal nicht weiter.“

Es gehe darum, sich in die Weltsynode „einzuklinken“. „Nicht, damit wir zwei unterschiedliche Wege mit zwei unterschiedlichen Tempi gehen, sondern wir wollen versuchen, das, was wir in Deutschland auch erfahren haben, mit einzubringen und dann uns auf einen gemeinsamen Weg mit der Weltkirche zu machen“, erläutert Bischof Oster.

(radio horeb – mg)

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05. Januar 2024, 12:04