Suche

Viele Menschen fliehen mit der Fähre aus Port Sudan im Sudan nach Saudi-Arabien (hier ein Bild am saudi-arabischen Hafen von Jeddah) Viele Menschen fliehen mit der Fähre aus Port Sudan im Sudan nach Saudi-Arabien (hier ein Bild am saudi-arabischen Hafen von Jeddah)  (AFP or licensors)

Pro Asyl fordert Abschiebestopp von Menschen in den Sudan

„Die Bundesregierung kann nicht weiter zusehen, dass Menschen angedroht wird, in ein Gebiet abgeschoben zu werden, in dem ein bewaffneter Konflikt stattfindet", sagte der flüchtlingspolitische Sprecher Tareq Alaows dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag). Etwa die Hälfte der sudanesischen Flüchtlinge in Deutschland sei nur geduldet und daher von Abschiebung bedroht.

„Wir können nicht einerseits Menschen evakuieren und andererseits Menschen abschieben,“ so Alaows.

Eine südafrikanische Bürgerin fällt nach ihrer Evakuierung in Johannesburg ihrem Vater erleichtert in die Arme.
Eine südafrikanische Bürgerin fällt nach ihrer Evakuierung in Johannesburg ihrem Vater erleichtert in die Arme.

Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens hatte laut Bericht einen Abschiebestopp gefordert, und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (beide SPD) einen solchen erlassen. „Es gilt in Berlin ein vorübergehender Abschiebestopp in den Sudan“, sagte ihre Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ausgenommen seien Straftäter, sogenannte Gefährder und Menschen, „die sich hartnäckig ihrer Identitätsfeststellung verweigerten“, hieß es.

Soldaten steigen aus einem Airbus, mit dem deutsche Bürger aus dem Sudan evakuiert wurden
Soldaten steigen aus einem Airbus, mit dem deutsche Bürger aus dem Sudan evakuiert wurden

Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der Bundesregierung elf Abschiebungen in den Sudan, wie es in dem Bericht heißt. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wurden demnach im März 183 Anträge auf Asyl gestellt, und es gab eine Anerkennung als Asylbewerber und 21 Anerkennungen als Flüchtlinge. Aktuell seien beim Bamf 297 Verfahren anhängig.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 herrschten die beiden Kräfte in einer gemeinsamen Militärregierung.

(kna - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

30. April 2023, 14:48