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Kardinal Ravasi stellte die Initiative am Donnerstag vor, gemeinsam mit Kardinal Mauro Gambetti Kardinal Ravasi stellte die Initiative am Donnerstag vor, gemeinsam mit Kardinal Mauro Gambetti 

Vatikan: Kulturreihe zu Petrus im Petersdom

Zu einer Kulturreihe über den Apostel Petrus und seine Sendung lädt der Vatikan ab nächste Woche in den Petersdom ein. Die vierteilige „Lectio Petri“ findet unter dem Titel „Der Apostel Petrus in der Geschichte, in den Künsten und in der Kultur“ statt.

Durchgeführt wird die vierteilige Reihe vom Petersdom, der in der Dombauhütte angesiedelten vatikanischen Stiftung „Fratelli tutti“ und dem Dikasterium für die Kultur und das Bildungswesen, beziehungsweise der dort angesiedelten Dialoginitiative „Vorhof der Völker“. Gestalter der Reihe sind von Vatikanseite der emeritierte Präsident des päpstlichen Kulturrates, Gianfranco Ravasi, und der Erzpriester der Petersbasilika, Kardinal Mauro Gambetti.

Komplexe, moderne Figur

Beide Kardinäle erläuterten am Donnerstag vor der Presse, dass mit der Reihe die Sendung und Komplexität des ersten Apostels Jesu nähergebracht werden soll. Petrus biete viele Anknüpfungspunkte in die Gegenwart und stehe für das Fundament einer Kirche, die sich allen Völkern und Kulturen zuwendet, um gemeinsam eine universelle Geschwisterlichkeit aufzubauen.

„Im Licht des Petrusglaubens wollen wir das Gesicht ,unserer‘ Kirche erhellen und den Weg besser verstehen, den das Lehramt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bis hin zu Papst Franziskus allen Völkern für dieses dritte Jahrtausend aufzeigt“, kontextualisierte Kardinal Gambetti am Donnerstag die Vatikan-Initiativen, die derzeit rund um Petrus stattfinden. So wurde bis zum 16. Oktober etwa allabendlich eine Videoschau zum Leben des Apostels Petrus auf den Petersdom projiziert.

Ein Vermittler 

Der emeritierte Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Gianfranco Ravasi, ging auf die Vielschichtigkeit des Petrus und seine Modernität ein: „Petrus ist eine faszinierende und vielschichtige Figur, die auch in den Evangelien mit ihren Schwächen und Gebrechen so erzählt wird. Seine Geschichte ist gespickt mit verschiedenen Momenten, die man fast als ,Phasen‘ bezeichnen könnte, wie sie auch ein Gläubiger heute durchlaufen könnte: Berufung, Krise - die in Verrat mündet - und dann Bekehrung und endgültige Rehabilitierung. Er ist eine recht moderne Figur, die es verdient, eingehend erforscht zu werden.“

Petrus sei auch „ein Vermittler zwischen der jüdisch-christlichen und der heidnischen Kirche“ gewesen, ergänzte Kardinal Ravasi, „sein Einfluss betrifft nicht nur den katholischen Glauben und die Tradition“. Jedes Treffen der „Lectio Petri“ werde deshalb eine andere Facette des Apostels Petrus in Theologie, Kunst, Geschichte und Kultur beisteuern.

Vier Events bis März 2023

Insgesamt vier Kulturveranstaltungen rund um den Apostel soll es geben, und zwar vor der prächtigen Kulisse des Petersdoms, bei denen Texte vorgetragen werden, Theologen und Kulturschaffende zu Wort kommen und Musik zu hören sein wird.

Auf der Grundlage einschlägiger Passagen des Evangeliums stellen beim ersten Termin (25. Oktober ab 18.30 Uhr) Kardinal Ravasi und Kardinal Gambetti das Leben und Wirken des Apostels vor. Die international bekannte Schauspielerin Alba Rohrwacher trägt dabei die Texte vor, musikalisch wird die Veranstaltung von einem Streichquartett begleitet, das unter anderem Stücke von Mozart und Händel spielt. Für die Teilnahme an den Veranstaltungen ist eine Registrierung erforderlich.

Am 22. November, der zweiten „Lectio Petri“, kommen ein katholischer, ein protestantischer und ein orthodoxer Theologe zum Petrusprimat und zum Thema „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“ zu Wort.

„Der Hoffnung, die in uns ist, einen Grund geben“ ist Thema des dritten Treffens am 17. Januar 2023, das die Gestalt des Heiligen in Geschichte und Kultur vertieft. Kardinal Ravasi kommentiert dabei die beiden Petrusbriefe und einige Passagen aus dem Brief des Plinius, einer der ältesten Quellen, die das Leben der frühen Christen beschreiben. Prof. Giuliano Amato, Präsident der Stiftung „Cortile dei Gentili“, schließt das Treffen mit einer Reflexion über die Beziehung zwischen Glauben und Gesellschaft ab.

Die letzte „Lectio Petri“ mit dem Titel „Quo vadis“ ist für den 7. März 2023 geplant und will dank der Teilnahme prominenter Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur die Figur des Petrus in Kunst, Literatur und Musik analysieren.

(vatican news – pr)

 

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20. Oktober 2022, 14:34