D: Kramp-Karrenbauer will „Ehe für alle“ akzeptieren und umsetzen
„Selbstverständlich" müsse man die Entscheidung des Bundestags akzeptieren und umsetzen, sagte sie am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. Dennoch bleibe sie bei ihrer persönlichen Überzeugung, die Ehe als Verbindung von Mann und Frau anzusehen.
Auf die Frage nach einem Adoptionsrecht für homosexuelle Paare sagte die Politikerin in einem Interview der „Welt" (Donnerstag), es sei schwer, dagegen zu argumentieren, wenn Jugendämter viele homosexuelle Paare als Pflegeeltern aussuchten: „Wenn Homosexuelle Pflegeeltern sein können, dann können sie auch Adoptiveltern sein. Das Adoptionsrecht knüpft sich auch an die Entscheidung des Bundestags, die Ehe für alle zu öffnen." Entscheidend bei allen Überlegungen müsse immer das Wohl der Kinder sein.
Im ZDF betonte Kramp-Karrenbauer darüber hinaus, der Staat dürfe Familien nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben. Auf der einen Seite müsse er alles dafür tun, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Auf der anderen Seite müsse er es auch akzeptieren und unterstützen, wenn jemand lieber für seine Kinder zu Hause bleibe: „Das hat mit konservativ nichts zu tun, sondern mit einer Wertschätzung von Familie."
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer stammt aus dem katholisch geprägten Saarland. Die verheiratete dreifache Mutter, eine praktizierende Katholikin, kandidiert für den Parteivorsitz. Gegenüber ihren Mitbewerbern Friedrich Merz und Jens Spahn gilt sie als gesellschaftspolitisch konservativ. Unter anderem zeigt sie eine entschlossene Haltung zum Umgang mit straffällig gewordenen Asylbewerbern, die sie nach der Haft abschieben will. Am Freitag wählen 1001 Delegierte der CDU auf ihrem Parteitag in Hamburg den oder die neue CDU-Vorsitzende.
(kna/vatican news – gs)
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