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Der russische Präsident Wladimir Putin Der russische Präsident Wladimir Putin  (ANSA)

Ukraine: COMECE-Vorsitzender glaubt an Kraft des Wortes

Für den Vorsitzenden der EU-Bischöfe (COMECE), Bischof Mariano Crociata, gibt es trotz allem eine Hoffnung im Ukrainekrieg, der sich zum zweiten Mal jährt. „Der Krieg ist eine Entscheidung von Menschen, eine Wahl“. Und Menschen könnten durch Worte und Argumente erreicht werden.

Vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, überfiel Russland völkerrechtswidrig das Nachbarland Ukraine. Anlässlich dieses traurigen Jubiläums hat sich Bischof Mariano Crociata, der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, im Interview mit der Nachrichtenagentur sir zu den notwendigen Anstrengungen und Gefahren geäußert, die eine Hoffnung auf Frieden in dem kriegsgebeutelten Land begleiten. „Die größte Gefahr in dieser Phase, die mit der Zeit immer gefährlicher wird, ist die Müdigkeit, die Gewöhnung an einen Krieg, von dem viele hoffen, dass er auf die Region beschränkt bleibt, in der er stattfindet, in der Illusion, dass man weiterhin ruhig bleiben könne“, so Crociata im Interview. Wenn der unmittelbare Alarmzustand des Kriegsbeginnes ende, richteten sich viele in trügerischen Illusionen ein und ignorierten das unmittelbare Risiko einer weiteren Eskalation.

Der Vorsitzende der Europäischen Bischofskonferenz COMECE, Mariano Crociata
Der Vorsitzende der Europäischen Bischofskonferenz COMECE, Mariano Crociata

Die Europäische Union habe sich seit Beginn des Krieges „geschlossen“ bewegt, auch wenn diese Geschlossenheit „nun Risse bekommt“. Gleichwohl beobachte er, dass sich die diplomatischen Initiativen in alle Richtungen erstreckten. Frieden zu schaffen, „der nicht der starre Friede des Todes ist“, brauche mehr Einsatz als sein Gegenteil, das Stiften von Krieg. Es brauche einen hohen Einsatz und die Einheit derer, die Frieden schaffen wollten. „Dieser Krieg ist aus mindestens zwei Gründen eine Bewährungsprobe für die Europäische Union: wegen der Prüfung der Einheit, die er ihr abverlangt, und wegen der Bedrohung, die sich unmerklich am Horizont abzeichnet“, so Crociata weiter.

Hinter Krieg steht Entscheidung eines Menschen

Zwar sei der Krieg mit einer „Vielzahl von Ursachen“ verbunden, aber alles lasse sich auf eine Entscheidung eines Menschen zurückführen, die den Krieg auslöste. Daher gebe es auch Anlass zu Hoffnung. „Wir müssen darauf vertrauen, dass alle Akteure auf der Bühne, sowohl diejenigen, die im Rampenlicht stehen, als auch diejenigen, die sich hinter den Kulissen befinden oder sogar weit davon entfernt sind, von Argumenten, Gründen, Forderungen und Aufrufen zur Beendigung des Krieges erreicht und berührt werden können“, gab der Bischof zu bedenken. Ein gerechter Friede sei unmöglich ohne die Achtung der Integrität eines souveränen Staates und des Völkerrechts. Wie der Friede konkret aussehen müsse, sei eine weitaus schwierigere Frage, die den internationalen Akteuren überlassen werden müsse.

(sir – ww)

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24. Februar 2024, 12:35