Apostolischer Nuntius in der Ukraine: „Können nur weitermachen"
Der Apostolische Nuntius sagte der Nachrichtenagentur sir anlässlich des am 24. Februar vor zwei Jahren geschehen völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf das Nachbarland, dass die Kirche nur über auf den ersten Blick geringe Mittel verfüge, für Frieden zu sorgen. „Die Kirche, der Papst, wir alle, welche Instrumente haben wir? Wir haben das Instrument des Glaubens, das Gebet. Wir haben das moralische Instrument, unsere Stimme zur Verteidigung des menschlichen Lebens zu erheben. Wir haben keine anderen Werkzeuge, aber diese Werkzeuge werden nur dann wirksam, wenn sie gehört werden, und offensichtlich wurde diese Botschaft der Kirche bis jetzt nicht gehört. Alles, was bleibt, ist, weiterzumachen“, so Kulbokas weiter. Er wisse aus persönlichen Quellen, dass Papst Franziskus „jeden Tag damit beschäftigt ist, nach Möglichkeiten für den Frieden zu suchen“. Bisher scheinten dessen Bemühungen allerdings fruchtlos geblieben zu sein.
Fließendes Blut realer als alle Theorie
Der Nuntius appellierte an die europäische Union, eine stärkere Einheit und Geschlossenheit zu zeigen. Dadurch würde auch wieder mehr Hoffnung möglich sein. Eine geeinte Menschheit erkenne Wege zum Frieden, die bis dahin verborgen geblieben waren. Auch an die russische Führung richtete der Nuntius das Wort.
Eine Handlung, die das Leben anderer Menschen bedrohe oder gar auslösche, dürfe es schlicht nicht geben: „Wenn wir den Menschen, die Kinder, ihre Mütter und Väter in den Mittelpunkt unseres Denkens stellen, gibt es sicherlich keinen Raum für Aggression oder den Vorrang, der manchmal historischen und politischen Überlegungen eingeräumt wird. Das ist alles Theorie, losgelöst von der Realität. Der wichtigste Appell heute ist daher, mit eigenen Augen auf das tropfende Blut zu schauen. Es ist das Zeichen, das mehr als alles andere spricht.“
(sir – ww)
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