Vatikan: Lettischer Komponist bittet um Mitgefühl für Kriegsopfer
Er weiß, wovon er spricht: Vasks gilt heute als Star der klassischen Musik, wuchs aber in Unfreiheit auf und war seines Glaubens und seiner künstlerischen Überzeugungen wegen den Repressalien der sowjetischen Kulturdoktrin ausgesetzt. Das lag vor allem an seinen Eltern, denn sein Vater war ein baptistischer Pfarrer und galt deswegen als „Staatsfeind“. Sein Heimatland Lettland stand unter sowjetischer Kontrolle.
Aus diesem familiären und politischen Kontext entwickelte Vasks in seiner Musik seine Idee der Freiheit, indem er einen subtilen Protest einfügte. Er beteiligte sich an der sogenannten „singenden Revolution“, die in den baltischen Ländern verbreitet war. Das Baltikum hat eine lange Chor-Tradition, was deren Unabhängigkeit von der Sowjet-Herrschaft zugute kam. Heute sei es leider wieder so, dass das „Böse“ jene ehemaligen Sowjet-Länder bedrohe. Das sehe man, wenn man auf die Entwicklung in der Ukraine und den Angriffskrieg Russlands schaue: „Aber wir müssen jeden Tag an unser Leben denken und den Opfern des Krieges unser tiefes Mitgefühl schenken“, so Vasks. Dennoch sei er zuversichtlich: „Ich bin ein gläubiger Mann und ein Idealist. Das Dunkel kann nicht ewig bleiben.“
Er rufe alle auf, jeden Tag, „von morgens bis abends“, Gott um Hilfe zu bitten, „uns Kraft zu geben“. Gerade die sakrale Musik könne dabei helfen, fügt er an: „Jetzt ist für mich die Zeit gekommen in meiner letzten Komposition-Arbeitsphase, mich vor allem über Harmonie ausdrücken. Ich verwende dazu lateinische Texte, denn natürlich gehört das auch zur Tradition der sakralen Musik, doch das hat mich sehr inspiriert. Das bedeutet für mich die Ewigkeit.“
(vatican news - mg)
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