D/Vatikan: Stärkere Betonung des Beitrags von Frauen
Zwar sei das Frauendiakonat auf der Weltsynode diskutiert worden, doch konsensfähig sei das Thema nicht, so Becquart. Der Synodenbericht enthalte jedoch eine gemeinsame Forderung nach einer stärkeren Betonung des Beitrags von Frauen, betont sie. Was aber weiterhin für Debatten sorge, sei die konkrete Umsetzung. Darüber gebe es derzeit keine Einigkeit. „Im Übrigen müsste man sehen, ob es in Deutschland dazu wirklich einen Konsens unter allen Getauften gibt“, so Becquart. Auf globaler Ebene sei dies zumindest nicht der Fall.
Alternative Zugänge zu Leitungspositionen
Becquart hat in dem Interview mit der katholischen Zeitung darauf hingewiesen, dass es in der Frage sowohl unter den Bischöfen als auch unter den Frauen unterschiedliche Positionen gebe. Für eine Öffnung der Priesterweihe für Frauen sei der Papst allerdings nicht offen, unterstreicht Becquart. Sie wies auch auf alternative Wege hin, Frauen Führungspositionen in der Kirche zu eröffnen. So koppele Franziskus gezielt manche Leitungspositionen von der Priesterweihe ab. In Frankreich hätten 15 Bischöfe Frauen zur Generaldelegierten ernannt, neben dem Generalvikar. Dieses Modell verändere Leitung, ohne das Amt des Bischofs zu verändern.
In Bezug auf die Debatte um den Synodalen Weg in Deutschland zitiert Becquart das Zweite Vatikanische Konzil, dass „eine Beziehung gegenseitiger Innerlichkeit“ zwischen der Universal- und der Ortskirche vorsehe. „Das gilt auch für die Kirche in Deutschland“, so Becquart. Sie habe vielleicht etwas zu geben, aber auch etwas von anderen zu empfangen. „Für eine Kirche, die stark, mächtig und reich war und auf eine große theologische Tradition zurückblickt, kann das hart sein“, räumt Becquart ein.
(die tagespost – mg)
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