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Der Ordensobere der Augustiner, Robert Prevost, mit Bischof Aranguren von Holguín, Kuba, 2008 Der Ordensobere der Augustiner, Robert Prevost, mit Bischof Aranguren von Holguín, Kuba, 2008 

Kuba: Wie Pater Prevost für die Rückkehr der Augustiner sorgte

Als Ordensoberer der Augustiner hat Pater Robert Francis Prevost innerhalb von nur zwei Jahren 2007 die Rückkehr seines Ordens nach Kuba erlangt. Das sagte uns der kubanische Bischof Emilio Aranguren.

Alina Tufani Díaz und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Er war 2005 als Generalsekretär der kubanischen Bischofskonferenz nach Rom gekommen und wohnte zusammen mit dem Kardinal Jaime Ortega, Erzbischof von Havanna, als Gast in der Ordenszentrale der Augustiner direkt am Petersplatz. So kam man mit dem Generalprior des Ordens, Pater Robert Francis Prevost, ins Gespräch. „Ich habe ihm bei der Gelegenheit die Möglichkeit und die Bitte vorgetragen, dass die Augustiner wieder in Kuba präsent sein könnten“, so der Bischof. Und Pater Prevost handelte.

Schon ein Jahr nach dem Gespräch konnte der Orden in Ciego de Ávila auf Kuba erneut seine Arbeit aufnehmen. Bald folgten Gründungen in Puerto Padre (Holguín) und in Havanna. Dass die Rückkehr gelang, schreibt Aranguren auch dem persönlichen Stil des Ordensoberen zu: „Pater Prevost hörte aufmerksam zu und zögerte nicht lange, und er kam auch bald auf unsere Insel.“

Die Augustiner hatten Kuba ursprünglich 1588 erreicht, waren jedoch „nach mehreren Aufs und Abs, Kommen und Gehen“, wie der Bischof sagt, 1961 endgültig abgezogen worden. Aranguren war damals Schüler des letzten in Kuba tätigen Augustiners, John McKniff, für den ein Verfahren zur Seligsprechung läuft. Umso mehr habe es ihn bewegt, als die Augustiner fast fünf Jahrzehnte später nach Kuba zurückkehrten – und 2008 auch in seine Diözese Holguín kamen.

Der Obere, der bei einer Familie wohnte

Besonders eindrücklich sei ihm der Besuch Prevosts in Puerto Padre geblieben: „Das Pfarrhaus war in Renovierung, also wohnte er drei Tage bei einer Familie zu Hause“, so Aranguren. Die Gastfreundschaft sei nicht vergessen: „Der Hausherr Manolín zeigt heute noch voller Stolz ein kleines Diplom, das ihm Prevost damals überreichte.“ In der Erinnerung der Menschen vor Ort sei vor allem die Ausstrahlung des heutigen Papstes lebendig: „Seine Nähe, seine Gelassenheit, seine ruhige, freundliche Art.“

Auch das Pontifikat Leos XIV. beobachtet Aranguren mit großer Aufmerksamkeit. Es stehe in einer historischen Linie: „Wir sind Teil einer pastoralen Etappe, die mit Johannes XXIII. begann – mit dem Wunsch, die Fenster der Kirche zu öffnen.“ Die lateinamerikanischen Erfahrungen des neuen Papstes seien in dieser Linie besonders wertvoll: vom Treffen der Bischöfe in Medellín 1968 bis zum Amazonas-Synode 2019.

„...dass er Jesus als den Guten Hirten gegenwärtig macht“

Von Leo XIV. erhoffe er sich vor allem eines: „Dass er Jesus als den Guten Hirten gegenwärtig macht und weiter für ihn sein Leben gibt.“ Das Motto von Aparecida – „Leben in Christus“ – sei heute aktueller denn je. Aranguren hofft, dass die zentralen Anliegen des weltweiten Synodalen Prozesses nicht Theorie bleiben: „Die drei Aufrufe zu Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung dürfen keine Parole sein – sie sollen erfahrbare Wirklichkeit sein.“

(vatican news – gs)

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12. Mai 2025, 13:48