Haiti: Hinsehen, fordert Weltkirchenrat
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat angesichts der deutlich verschlechterten Lage in Haiti zu mehr internationalem Engagement und Aufmerksamkeit für das Land aufgerufen. Das geht aus einer Note vor, aus der die italienische Nachrichtenagentur Sir zitiert. „Gewalt und Todesfälle durch Banden und Sicherheitsgruppen haben weiter zugenommen“, beklagt der Weltkirchenrat.
Die Mitteilung berichtet auch von immer mehr Cholera-Fällen und einer Zunahme von sexueller Gewalt. Verschärfend wirke, dass die benachbarte Dominikanische Republik immer mehr Haitianer abschiebe; allein im April seien rund 20.000 Haitianer abgeschoben worden, so die Mitteilung.
Kampagne gegen Nachbarland
Die Dominikanische Republik hatte im Rahmen einer Kampagne gegen illegale Einwanderung Dutzende von Minderjährigen sowie schwangeren oder kürzlich entbundenen Frauen nach Haiti abgeschoben – ein Land, das durch eigene Krisen ohnehin tief zerrüttet sei.
Der Exekutivrat des ÖRK fordert, die Ursachen der anhaltenden Krisen in Haiti zu beachten. Ferner fordert er – so geht aus der Note hervor – die Autoritäten der Dominikanischen Republik dazu auf, Gesetze zu verabschieden, um die Bevölkerung in Haiti und Menschen haitianischer Abstammung zu schätzen.
„Wir laden alle Mitgliedskirchen der ÖRK ein, ihre christliche Solidarität mit dem Volk von Haiti zu bekräftigen und zu Gott um Erbarmen und Linderung der Klagen dieses gequälten Landes zu beten“, beschließt der Weltkirchenrat seinen Appell.
(sir – lv)
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