Afrika: Bischöfe werfen EU Ausnutzung vor
Anlass für die gemeinsame Stellungnahme ist das Außenministertreffen zwischen der Afrikanischen Union und der EU am 21. Mai. In ihrem Schreiben äußern die Bischöfe Unmut und Besorgnis: Man beobachte eine „ tiefgreifende Verschiebung der europäischen Prioritäten", bei der geopolitische und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stünden. Trotz lobenswerter Absichten hinter einigen Entwicklungsprojekten falle Europa allzu oft in alte Muster zurück: Interessen europäischer Unternehmen und eigene strategische Ziele würden höher gewichtet als die Bedürfnisse der afrikanischen Bevölkerung.
„Land, Wasser, Saatgut und Mineralien - die Grundlagen des Lebens - scheinen wieder einmal als Waren für ausländische Profite behandelt zu werden und nicht als Gemeingüter", kritisieren die Bischöfe. Afrika werde aufgefordert, seine Ökosysteme und Gemeinschaften zu opfern, um Europa zu helfen, die eigenen Klimaziele zu erreichen. Als Beispiel werden unter anderem „massive Landgeschäfte" genannt, die „angeblich grünen Energieprojekten" dienten. Zugleich würden giftige Abfälle aus der industriellen Landwirtschaft auf den afrikanischen Kontinent verlagert, und der Hunger nehme zu. „Das ist keine Partnerschaft. Das ist keine Gerechtigkeit", so die Erklärung der Bischöfe. Für eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe müsse die EU auf die Stimmen der afrikanischen Gesellschaft hören.
(pm/kap/kna - sst)
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