Polen: Bischofskonferenz verteidigt Religionsunterricht und kündigt Reformen an
Die Bischöfe kritisierten die vom Ministerium für nationale Bildung angekündigten Änderungen, insbesondere die Kürzung der wöchentlichen Unterrichtsstunden von zwei auf eine Stunde sowie die Anordnung, den Religionsunterricht ausschließlich vor oder nach den Pflichtfächern abzuhalten.
Kritik an der Regierung: Rechtswidrige Änderungen beim Religionsunterricht
In ihrer Stellungnahme betonten die Bischöfe, dass die geplanten Änderungen gegen geltende Vereinbarungen zwischen dem Staat und den Kirchen verstoßen. „Bei der Einführung dieser Änderungen hat das Ministerium für nationale Bildung rechtswidrig gehandelt, da es die gesetzlich vorgeschriebene Vereinbarung mit den Kirchen und religiösen Vereinigungen nicht berücksichtigt hat“, heißt es in der offiziellen Erklärung.
Die Bischöfe halten die Reduzierung der Unterrichtszeit und die Zusammenlegung von Klassen für „ungerecht und ungerecht“. Daher werde die Polnische Bischofskonferenz alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zu verteidigen.
Priesterausbildung und Medienarbeit im Fokus
Ein weiteres Schwerpunktthema war die Ausbildung von Priestern und die kontinuierliche Fortbildung des Klerus. Die Bischöfe stellten ein neues Modell der Priesterausbildung vor, das moderne Herausforderungen und die veränderte gesellschaftliche Realität berücksichtigt. Ziel sei es, den Priestern eine bessere Vorbereitung auf ihre vielfältigen Aufgaben zu ermöglichen.
Auch die kirchlichen Medien standen zur Diskussion. Erzbischof Tadeusz Wojda SAC, Vorsitzender der Bischofskonferenz, erklärte, dass eine umfassende Reorganisation der katholischen Medien geplant sei, um deren Reichweite und Wirksamkeit zu erhöhen. „Es wurde beschlossen, dass sie reorganisiert werden sollen, damit sie noch effektiver sind, damit sie möglichst viele gute Früchte tragen, damit sie auch gut gelesen werden“, so Wojda.
Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen
Ein weiteres zentrales Thema der Vollversammlung war der Schutz von Minderjährigen in der katholischen Kirche. Die Bischofskonferenz kündigte die Einrichtung einer unabhängigen Expertenkommission an, die sich mit Fällen sexuellen Missbrauchs befassen soll. Der Entwurf für diese Kommission wurde vorgestellt und diskutiert. Die Bischöfe betonten die Notwendigkeit einer solchen Initiative, gaben jedoch zahlreiche Kommentare und Anregungen weiter, um die Struktur der Kommission weiter zu präzisieren.
Gebet für den Papst und 12. Jahrestag seines Pontifikats
Zum Abschluss der Vollversammlung versicherten die polnischen Bischöfe Papst Franziskus ihrer Verbundenheit und ihres Gebets. Am 13. März feierten sie eine Heilige Messe für den Pontifex und übermittelten ihm eine Grußbotschaft anlässlich des 12. Jahrestages seiner Wahl zum Papst. In ihrer Botschaft würdigten sie ihn als Vorbild in der Nachfolge des heiligen Franz von Assisi und als Hirten, der Gottes Liebe zu den Menschen – besonders den Bedürftigsten – verkörpere.
(vatican news - mg)
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