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Öffnung der Heiligen Pforte in Abu Dhabi Öffnung der Heiligen Pforte in Abu Dhabi 

Emirate: Das Heilige Jahr der arabischen Märtyrer

Bischof Paolo Martinelli, Apostolischer Vikar von Südarabien, hat in der St. Josephs-Kathedrale in Abu Dhabi feierlich eine Heilige Pforte geöffnet. Anlass ist ein Jubiläumsjahr: Gefeiert wird der 1.500. Jahrestag des Martyriums des heiligen Arethas und seiner Gefährten.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Kirche auf der Arabischen Halbinsel feiert ein Heiliges Jahr zum 1.500. Jahrestag der Märtyrer von Arabien (523-2023). Dazu wurde am Donnerstagabend in der Kathedrale St. Joseph in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, die zweite von zwei Heiligen Pforten geöffnet.

Der Apostolische Vikar von Südarabien, Bischof Paolo Martinelli, leitete die Messe zum Heiligen Jahr, das in den Apostolischen Vikariaten von Nord- und Südarabien begangen wird. Während der Messe öffnete Martinelli die Heilige Pforte in der Kathedrale, die Papst Franziskus während seines Besuchs in Abu Dhabi im Februar 2019 privat besucht hat. Mit dabei waren illustre Gäste: Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot, der Präfekt des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog, der in diesen Tagen in Abu Dhabi am Global Faith Leaders Summit im Hinblick auf die COP28 teilnimmt, und der päpstliche Nuntius in den Emiraten, Erzbischof Christophe Zakhia El-Kassis.

Die Feier in Abu Dhabi
Die Feier in Abu Dhabi

Der Apostolische Vikar für Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, hielt die Predigt und erinnerte an die alten Wurzeln des Christentums in der Region. Als die modernen Christen zum ersten Mal in die Golfregion kamen, so sagte er, dachten sie, dass das Christentum mit ihnen und der Entdeckung des Erdöls kam:

„Dann fanden Archäologen eines Tages unerwartet die Überreste von Klöstern, Kirchen und Kreuzen in den Felsen und in der Wüste“, sagte Bischof Berardi. „Wir sind also keine neue Kirche. Wir sind die Fortführung dieser Kirche.“

„Wir sind also keine neue Kirche. Wir sind die Fortführung dieser Kirche.“

Er erinnerte daran, dass das Leben der frühen Christen in der Region nicht einfach war und dass sie wegen ihrer Liebe zu Gott verschiedenen Verfolgungen ausgesetzt waren. Obwohl moderne Christen am Golf nicht missionieren können, sagte er, „müssen wir jeden Tag als Zeugen Jesu leben: in unserem täglichen Leben, unserer Arbeit, unseren Familien, unserer Ehrlichkeit, unserer Beständigkeit im Leben und unseren Beziehungen zu anderen“.

Das, schloss Bischof Berardi, „ist unsere heutige Prüfung: Zeugen im Leben und in der Liebe zu sein“.

Arabisches Jubiläum zum Gedenken an historische Märtyrer

Am 4. November hatte Bischof Berardi die Heilige Pforte in Awali in Bahrain geöffnet. 

Der heilige Arethas und seine Gefährten waren arabische Christen aus der Stadt Nadschran im alten Jemen, heute auf dem Territorium von Saudi-Arabien. Sie wurden Opfer eines vielschichtigen Konflikts zwischen den alten Königreichen Himyar im Jemen und Axum in Äthiopien. 

Aus der hagiografischen Literatur, die heute in syrischer, griechischer und anderen Sprachen vorliegt, geht hervor, dass im Jahr 523 eine große Zahl arabischer Christen aus Nadschran wegen ihres Glaubens an Christus schwer verfolgt und schließlich zum Tode verurteilt wurde.

Märtyrer zogen es vor, zu sterben, anstatt Christus zu verleugnen

In einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft dankte Bischof Martinelli Gott für die Gelegenheit des Heiligen Jahres. Er nannte es ein Ereignis, „das alle Christen in der Golfregion betrifft und uns tief berührt“.

„Das Zeugnis dieser Märtyrer“, sagte er, „hat uns den Glauben an den auferstandenen Christus, unseren Retter und Erlöser, vermittelt. Der heilige Arethas und seine Gefährten waren Christus treu; sie haben keine Kompromisse akzeptiert. Sie zogen es vor, zu sterben, um ihren christlichen Glauben nicht zu verleugnen“.

Eine Kirche der Migranten

Er erinnerte auch daran, dass die christliche Gemeinschaft am Golf Teil einer langen Geschichte von Christen sei, die in der Golfregion gelebt haben. Bischof Martinelli räumte ein, dass sie heute eine „Kirche der Migranten“ seien. „Aber wir können uns nicht an diese heiligen Märtyrer erinnern“, sagte er, „ohne uns zu fragen, was ihr Zeugnis für uns heute bedeutet“.

(vatican news)

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10. November 2023, 10:55