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Präsident Petro (l.) und Guerilla-Führer Garcia (r.) - in der Mitte Kubas Präsident Diaz Canel Präsident Petro (l.) und Guerilla-Führer Garcia (r.) - in der Mitte Kubas Präsident Diaz Canel  (ANSA)

Kolumbien: Waffenstillstand mit ELN-Guerilla

Die kolumbianische Regierung und die „Nationale Befreiungsarmee“ (ELN) haben am Freitag nach 35 Tagen intensiver Verhandlungen in Havanna einen 180-tägigen bilateralen Waffenstillstand unterzeichnet. Eis ist der längste, der jemals mit der Guerilla erreicht wurde.

Das unterzeichnete Abkommen ist „national“, „bilateral“ und „zeitlich befristet“ und wird am 3. August in Kraft treten, so die Delegationen in der kubanischen Hauptstadt. Der Chefunterhändler der ELN, Israel Ramírez alias Pablo Beltrán, betonte, dass das Abkommen „ein humanitäres Ziel verfolgt, um den Konflikt zu verringern“.

Der Leiter der Regierungsdelegation, Otty Patiño, versicherte seinerseits, dass dies ein „entscheidender“ Schritt für den Friedensprozess sei. Die UNO und die katholische Kirche werden die Einhaltung überwachen.

Katholische Kirche überwacht Einhaltung des Waffenstillstands

Der Waffenstillstand ist das wichtigste Ergebnis der dritten Runde der Friedensgespräche in der kubanischen Hauptstadt, die am Freitag zu Ende ging. Beobachter sprechen von einem wichtigen Erfolg für Kolumbiens Präsidenten Gustavo Petro. Der Linkspolitiker, sein kubanischer Amtskollege Miguel Díaz-Canel und der erste ELN-Kommandant, Eliécer Herlinto Chamorro alias Antonio García, nahmen an der Verkündigung des Waffenstillstands teil.

Heikle Themen noch nicht gelöst

Petro steht in Kolumbien selbst derzeit unter Druck. Grund dafür ist ein Skandal, der um zwei ehemalige Berater aus seinem engsten Umfeld entstanden ist. Auch für die kubanische Regierung, Garantiegeberin und Gastland, ist das Abkommen von Havanna wichtig. Die Insel steht auf der US-Liste der Länder, die den Terrorismus sponsern. Die Begründung für diese Einstufung lautet, Kuba habe den ELN-Führern in der Vergangenheit Unterschlupf gewährt.

Trotz des Waffenstillstands gibt es immer noch heikle Themen, die ungelöst sind, wie z.B. die illegalen Mittel zur Finanzierung der bewaffneten Gruppe. In Erklärungen gegenüber der Presse stellte Pablo Beltrán klar, dass Entführungen und Erpressungen nicht zu den Aktionen gehören, die unter den Waffenstillstand fallen.

(efe – sk)
 

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10. Juni 2023, 10:14