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Die Bevölkerung von Manipur protestiert und fordert Maßnahmen zur Lösung der anhaltenden Spannungen in Manipur. Die Bevölkerung von Manipur protestiert und fordert Maßnahmen zur Lösung der anhaltenden Spannungen in Manipur.  (ANSA)

Indien: Erneut Gewalt gegen Christen in Manipur

Wieder Gewalt gegen Christen im Bundesstaat Manipur im Nordosten Indiens: Laut Kirchenangaben wurden ein Gotteshaus sowie hunderte Häuser angezündet und ein Klarissen-Kloster von Randalierern besetzt.

Auslöser war laut einem Bericht des asiatischen Pressedienstes „Ucanews“ die Einsetzung einer Kommission durch die indische Regierung zur Untersuchung der Gewalt zwischen Hindus und Christen, bei der seit Anfang Mai 98 Menschen ums Leben gekommen und über 45.000 Menschen vertrieben wurden.

In der Gemeinde Sugnu seien am Wochenende die St.-Joseph-Kirche samt mehrerer kirchlicher Gebäude angezündet sowie ein Kloster der franziskanischen Klarissen von den Randalierern besetzt worden, zitierte Ucanews einen Diözesanpriester der Erzdiözese Imphal, der namentlich nicht genannt werden wolle. Zuvor seien bereits Hunderte Häuser von Christen niedergebrannt und Tausende Menschen vertrieben worden, hieß es weiter.

Gewalt begann Anfang Mai

Die Gewalt in dem nordöstlichen indischen Bundesstaat begann Anfang Mai, als die mehrheitlich christliche Stammesbevölkerung der Kuki gegen eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs protestierte, der hinduistischen Mehrheitsgemeinschaft der Meitei den Status eines „Scheduled Tribe“ zuzuerkennen. Benachteiligten Gemeinschaften wie den Stämmen der Ureinwohner garantiert dieser Status als „Gelistete Stämme“ Zugang zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Förderprogrammen. Nach Ansicht der Kuki sind die Meiteis jedoch nicht benachteiligt.

Die hinduistischen Meitei machen laut „Ucanews“ 53 Prozent der 3,5 Millionen Einwohner Manipurs aus. Sie kontrollierten die politische Macht und die wirtschaftlichen Ressourcen von Manipur. Christen bilden demnach gut 41 Prozent der Bevölkerung, wobei die meisten von ihnen armen Stammesgruppen angehörten. Berichten zufolge wurden seit Anfang Mai schätzungsweise 260 Kirchen zerstört, darunter sechs katholische Kirchen und ein pastorales Ausbildungszentrum.

(ucanews/kap – pr)


 

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05. Juni 2023, 15:53