Patriarch Kyrill bei einer Liturgie (Archivbild 12. September 2022) Patriarch Kyrill bei einer Liturgie (Archivbild 12. September 2022) 

Weltkirchenrat an Kyrill: Krieg in der Ukraine muss enden

Der Weltkirchenrat (ÖRK) will sich weiter für einen Frieden in der Ukraine einsetzen und dazu die Kommunikation mit dem Moskauer Patriarchat nicht abbrechen lassen.

ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay traf mit einer Delegation Weltkirchenrats in der vergangenen Woche den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. zu einem rund zweieinhalbstündigen Gespräch. „Wir haben deutlich gesagt, dass der Krieg beendet werden muss", berichtete Pillay danach. „Wir haben gesehen, was mit den Menschen geschieht, den Verlust von Menschenleben und Eigentum, und wie sinnlos dieser Krieg in Bezug auf seinen Zweck und den tragischen Verlust von Menschenleben ist, was wirklich inakzeptabel ist. Wir haben ihm berichtet, was wir gesehen haben, und wir haben gesagt, dass wir auf die Beendigung dieses Krieges hinarbeiten müssen."

„Tief gespaltene orthodoxe Familie“

Er sei sich bewusst, dass das Treffen und die gemeinsamen Fotos der ÖRK-Delegation mit Patriarch Kyrill auch Kritik ausgelöst haben, erklärte Pillay. Angesichts des Krieges könne sich der Weltkirchenrat aber nicht zurückzulehnen und nichts tun. Die russisch-orthodoxe Kirche sei Mitglied des ÖRK. „Wir haben das Recht und die Pflicht, sie zu besuchen, ihr zuzuhören und sie natürlich auch in Bezug auf ihre Position zum Krieg herauszufordern." Thema des Gesprächs mit Kyrill sei auch die Sorge um die tief gespaltene orthodoxe Familie gewesen. Die orthodoxen Christen in der Ukraine und in Russland spielten eine wichtige Rolle und könnten starken Einfluss auf die aktuelle Situation ausüben, sagte Pillay.

Treffen im Oktober geplant

Der Weltkirchenrat zeigte sich zuversichtlich, in der ersten Oktoberwoche die beiden orthodoxen Kirchen der Ukraine und das russisch-orthodoxe Moskauer Patriarchat an einen Tisch bringen zu können. Dies gilt allerdings nicht nur wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine als äußerst schwierig.

(kathpress – mm)

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25. Mai 2023, 14:41