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Pakistan: ein Mädchen hütet die Familienkuh, aufgenommen bei Islamabad Pakistan: ein Mädchen hütet die Familienkuh, aufgenommen bei Islamabad 

Pakistan: Mädchenbildung dient Zukunft der ganzen Gesellschaft

In Khushpur erhalten dank einer von Ordensfrauen betriebenen Mädchenschule arme Christinnen und Musliminnen bessere Perspektiven: Hoffnungszeichen in einem Land, in dem die Mädchenbildung im Rückstand und die Sicherheitslage an Schulen nicht die beste ist.

170 Schülerinnen, darunter 15 Musliminnen, lernen derzeit an der „St. Dominic’s Girls‘ High School“, die im Bundesstaat Punjab und in der Nähe von Faisalabad liegt. Trotz fehlender Mittel und einer tiefen Wirtschaftskrise in Pakistan ist die von Dominikanerinnen unter Leitung der örtlichen Diözese betriebene Schule seit 1975 mit Erfolg aktiv. So bestehen im Schnitt mehr als 90 Prozent der Schülerinnen das staatliche Abschlussexamen für das zehnte Schuljahr. Aus dem Ort stammt der 2011 von Fundamentalisten ermordete Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, weshalb Khushpur auch „Dorf der Märtyrer" genannt wird.

Schulgeld gestaffelt

Arme und verwaiste Mädchen erhalten an der Schule eine „qualitativ hochwertige Ausbildung“, Christinnen wie Musliminnen. Das soll laut der katholischen Bildungseinrichtung in Pakistan der Zukunft der gesamten Gesellschaft dienen. Das Schulgeld fällt für Ärmere geringer aus als für reichere Familien: Sie zahlen statt umgerechnet 1,6 Euro nur 0,3 Euro im Monat.

Gleichbehandlung

„Wir halten uns an das von der Regierung festgelegte Programm, aber das Schulumfeld ist säkular, was durch die Tatsache bestätigt wird, dass es auch muslimische Schülerinnen gibt. Das ist auch das Schöne an [katholischen] Missionsschulen, in denen jeder Lernende ohne jegliche Diskriminierung gleichbehandelt wird“, erläuterte die Schuldirektorin, Schwester Esther Arseen, gegenüber Asianews. Gerne würde die Schule noch mehr arme Schülerinnen aufnehmen, die Mittel seien aber zu begrenzt, so die Ordensfrau, die zu Spenden für die Schule aufruft.

Schwieriger Kontext für Christen und Mädchen

Staatsreligion in Pakistan ist der Islam, 96 Prozent der Einwohner sind Muslime. Das Christentum ist nach dem Hinduismus die zweitgrößte Minderheitsreligion im Land. Christen werden in Pakistan oft diskriminiert. Wegen Blasphemie verhängen die Gerichte immer wieder Todesstrafen. Dabei genügen schon des Trinken aus einem Brunnen oder eine unliebsame Kurznachricht als Grund. Immer wieder kommt es auch zu Entführungen junger Frauen, Zwangsheiraten und Zwangskonversionen zum Islam. 

(asianews/vatican news – pr)
 

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23. Mai 2023, 12:28