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Ein Mädchen in einem durch Raketen zerstörten Haus, Norden des Gaza-Streifens, Agentur-Bild vom 10.5.2023  Ein Mädchen in einem durch Raketen zerstörten Haus, Norden des Gaza-Streifens, Agentur-Bild vom 10.5.2023   (ANSA)

Luftangriffe in Gaza: Pfarrer ruft zu Gebeten für Frieden

Nach Aussagen von Pater Gabriel Romanelli, Pfarrer der katholischen Kirche der Heiligen Familie in Gaza, gibt es nach den jüngsten israelischen Luftangriffen mindestens 17 Tote und mehr als 20 Verletzte. Angesichts des Blutvergießens ruft der Kirchenmann im Gespräch mit dem vatikanischen Fidesdienst zu verstärkten Gebeten auf: „Es liegt an uns, noch eindringlicher für den Frieden zu beten."

„Wir beten zur Heiligen Familie, die auf ihrer Flucht nach Ägypten den Gazastreifen durchquert hat, dass sie uns einen stabilen Frieden schenkt, der auf Gerechtigkeit beruht, denn ohne Gerechtigkeit hat der Frieden keine Grundlage", so Pater Gabriel. Er hofft außerdem endlich auf eine Lösung für das palästinensische Volk, das sich auf den Gazastreifen, das Westjordanland und Ostjerusalem verteilt, ohne einen von allen anerkannten Status zu haben.

2-Staaten-Lösung finden

„Der Heilige Stuhl hat den Staat Palästina anerkannt, aber die ganze Welt muss diesen Staat und seine Rechte anerkennen. Wir beten für das Wohl aller und dafür, dass diese schreckliche Kultur der Auslöschung des Anderen, die auch von Papst Franziskus so oft beklagt wird, aufgegeben wird. Die Nachrichten, die uns weiterhin über die politische Situation in der Region erreichen, sind entmutigend, die Logik der Gewalt um der Gewalt willen scheint überall zu herrschen", räumt der Priester ein. „Möge der Herr die Herzen aller ändern".

Der Vatikan macht sich schon lange für eine 2-Staaten-Lösung in dem Konflikt stark. 

Hintergrund

Der Konflikt zwischen Israel und Palästina hat sich in den vergangenen Monaten wieder verschärft; beide Seiten führen immer wieder Vergeltungsschläge durch. Seit Anfang des Jahres starben in dieser Gewaltspirale laut Medienberichten bisher mehr als 100 Palästinenser sowie mindestens 19 Israelis und Angehörige anderer Staaten.

Die israelische Luftwaffe hatte in der Nacht zu Dienstag drei ranghohe Mitglieder des Islamischen Dschihad in Gaza gezielt getötet. Bei den Angriffen kamen auch mehrere Frauen und Kinder ums Leben. 

„In einem der getroffenen Gebäude", berichtet Pater Gabriel, „lebte ein muslimisches Mädchen, das unsere christliche Schule besucht. Ihr geht es gut, aber bei dem Angriff wurde ihr Vater getötet, der ein guter Arzt, ein Zahnarzt, war und nichts mit politischer Militanz zu tun hatte. Ihre Mutter und ein Bruder, ebenfalls Arzt, starben auch."

Israel begründete seine Militäraktion mit mehreren Angriffen aus dem Gazastreifen in den vergangenen Wochen. Zuletzt feuerten militante Palästinenser nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings in der vergangenen Woche Dutzende Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet ab.

(fides/diverse-sst)

 

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11. Mai 2023, 12:18