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Zerstörung in der Demokratischen Republik Kongo Zerstörung in der Demokratischen Republik Kongo  (AFP or licensors)

DR Kongo/D: Tausende Menschen vom Unwetter betroffen

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 400 Menschen nach sintflutartigen Regenfällen tot geborgen worden. Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe bereiten Hilfsmaßnahmen in der betroffenen Provinz Süd-Kivu vor, wie das evangelische Hilfswerk an diesem Dienstag mitteilt. „Der Bezirk Kalehe ist verwüstet und braucht dringend unsere Unterstützung“, berichtet Gilbert Masumbuko, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der DR Kongo.

Hunderte Häuser in der Provinz Süd-Kivu seien in den vergangenen Tagen durch Überschwemmungen und Erdrutsche zerstört worden. Starkregen würden zahlreiche Flüsse über ihre Ufer treten lassen. „Es werden weiterhin mehr als 200 Menschen vermisst“, berichtet Masumbuko, der deshalb einen weiteren Anstieg der Todeszahlen befürchtet. Zudem sei die wichtige Verbindungsstraße zwischen Goma und Bukavu beschädigt und unpassierbar, was schnelle Hilfe erschwert.

Rund 100.000 Menschen in der Region sollen insgesamt betroffen sein, die lokalen Behörden hätten um Hilfe gebeten. Die Diakonie Katastrophenhilfe koordiniert vor Ort zusammen mit drei nationalen Partnerorganisationen Hilfsmaßnahmen. „Wir werden uns darauf konzentrieren, den Menschen zügig Material wie Plastikplanen für provisorische Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen und sie mit Nahrungsmitteln zu versorgen“, erklärt Masumbuko. Dafür habe das evangelische Hilfswerk 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Hintergrund

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist zudem seit Jahren Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen. Illegale Gruppen kontrollieren weite Teile der rohstoffreichen Region. Seit März 2022 wurden nach UN-Angaben 1,2 Millionen Menschen vertrieben. In den vergangenen Monaten drohte die Millionenstadt Goma in die Hände von Rebellen zu fallen. Rund um Goma haben sich die meisten Vertriebenen in provisorischen Camps niedergelassen. Ihre Lage ist prekär und die Regenfälle begünstigen den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera. In dem besonders stark betroffenen Bezirk Kalehe sollen mehr als 100.000 Vertriebene zuvor Schutz gesucht haben.

(pm - mg)

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09. Mai 2023, 09:37