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Protest gegen die Wirtschaftskrise, in Colombo Ende März 2023 Protest gegen die Wirtschaftskrise, in Colombo Ende März 2023  (ANSA)

Sri Lanka: Präsident warnt vor harten Zeiten nach IWF-Rettung

Ranil Wickremesinghe, Präsident von Sri Lanka, hat am Mittwoch vor weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen gewarnt, die nach einem Rettungspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf das Land zukommen könnten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ucanews.

Wickremesinghe erklärte, das Paket sei „nur der erste Schritt zu schwierigen Strukturreformen.“ Es seien strenge Sparmaßnahmen erforderlich, um die ruinierten Finanzen nach dem IWF-Rettungspaket wiederherzustellen. „Das IWF-Darlehen ist kein Selbstzweck, sondern der Beginn einer langen und schwierigen Reise“, erklärte der Präsident. „Wir müssen diesen Weg mit Sorgfalt und Mut beschreiten. Das einzige Ziel ist der Wiederaufbau der Wirtschaft.“ Gleichzeitig lobte Wickremesinghe die Vereinbarung in einer Rede vor dem Parlament. Sie sei ein Meilenstein in der Erholung Sri Lankas von der beispiellosen Wirtschaftskrise des letzten Jahres.

Der IWF genehmigte am Montag sein lange verzögertes Rettungspaket. Zuvor hatte China, der größte bilaterale Kreditgeber der südasiatischen Insel, einen Schuldenerlass zugesichert. Sri Lanka musste im April letzten Jahres seine Auslandsschulden in Höhe von 46 Milliarden Dollar begleichen, nachdem es seine Devisenreserven fast aufgebraucht hatte. Lebenswichtige Güter waren rar; die Bevölkerung litt monatelang unter Lebensmittel- und Benzinknappheit, einer galoppierenden Inflation und langanhaltenden Stromausfällen.

Weitere Steuererhöhungen geplant

Wickremesinghe hatte versucht, die Staatskasse durch drastische Steuererhöhungen und die Abschaffung großzügiger Verbrauchersubventionen für Kraftstoff und Strom zu sanieren. Auch jetzt muss der Präsident Bedingungen der IWF erfüllen. Beispielsweise sind weitere Steuern geplant. Außerdem will Sri Lanka die Ausgaben für den Auslandsschuldienst im Vergleich zu vergangenem Jahr halbieren.

Die Gewerkschaften widersetzen sich dem Sparprogramm. Deshalb bestreikten sie in der vergangenen Woche das Gesundheits- und Transportwesen und warnten vor weiteren Streiks.

(uca – fg)

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28. März 2023, 12:22