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Zerstörungen nach einem Angriff der ADF-Rebellen in Kabasha bei Butembo im November letzten Jahres Zerstörungen nach einem Angriff der ADF-Rebellen in Kabasha bei Butembo im November letzten Jahres 

Kongo: Überfall auf Priesterseminar

Mit dem Schrecken davongekommen sind Priesterstudenten in der Demokratischen Republik Kongo, die Opfer eines bewaffneten Überfalls wurden.

In ihrer Ausbildungsstätte in der im Osten des Landes gelegenen Stadt Butembo drangen am 21. März zehn Bewaffnete in Militäruniform und Zivilkleidung ein, nahmen einen Priester und mehrere Seminaristen als Geiseln und plünderten die Räumlichkeiten. Das berichtet jetzt das Portal „La Croix Africa“. Nachbarn hätten die Angreifer jedoch in die Flucht geschlagen und dazu beitragen, dass auch die Geiseln freigelassen wurden.

Wie der Rektor des betroffenen Seminars Saint-Octave de Vulindi, Pater Jean Berchmans Paluku, schildert, hätten die Angreifer Schuss- und Stichwaffen mitgeführt. Als der Angriff kurz vor Beginn des gemeinsamen Abendgebets bemerkt worden sei, hätten die meisten Seminaristen versucht zu fliehen, wobei sich einige beim Überwinden der Mauern des Geländes schwer verletzt hätten.

Mit Kanistern, Küchenutensilien und Trillerpfeifen

Sie hätten bei Nachbarn Unterschlupf gefunden, die dann selbst die Initiative ergriffen: Etliche seien mit Kanistern, Küchenutensilien und Trillerpfeifen zum Seminar gezogen und hätten lautstark für die Befreiung der festgehaltenen Studenten demonstriert - mit Erfolg.

Laut Bericht entsandte die Stadtverwaltung von Butembo Polizisten zur Beruhigung der Bevölkerung. Scharfe Kritik mussten sich die Behörden allerdings vom zuständigen Diözesanbischof von Butembo-Beni, Melchisedech Sikuli Paluku, anhören. Die Sicherheitslage in der Region verschlechtere sich ständig, Übergriffe seien inzwischen zum Alltag geworden, so der Bischof. Auch die katholische Kirche werde immer wieder Opfer der Gewalt.

Im vergangenen Herbst wurden in derselben Diözese mehrere Menschen beim Überfall auf das Dorf Maboya getötet, darunter auch die in einem Missionskrankenhaus tätige Ärztin und Ordensfrau Sr. Marie-Sylvie Kavuke Vakatsuraki. Als mutmaßliche Angreifer wurden damals religiös motivierte Extremisten der „Allied Democratic Forces“ (ADF) genannt. Die Fundamentalisten, ursprünglich aus Uganda, terrorisieren die Bewohner des Ostkongo bereits seit Längerem. Wiederholt wurden Kirchen und andere christliche Einrichtungen zum Ziel ihrer Anschläge.

(kna – sk)
 

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28. März 2023, 15:14