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Aus unserem Bildarchiv: Benedikt XVI. während seiner Angola-Reise vom 17. bis 23. März 2009 Aus unserem Bildarchiv: Benedikt XVI. während seiner Angola-Reise vom 17. bis 23. März 2009 

Tschad: Benedikt war ein „kühner und bescheidener Mann“

Edmond Djitangar, Erzbischof von Ndjamena und Vorsitzender der Bischofskonferenz des Tschad, würdigt den emeritierten Papst Benedikt XVI. in einem Nachruf im Nachrichtenportal Vatican News. Der afrikanische Erzbischof bezeugt, dass er einem Mann begegnet sei, der von zwei Werten beseelt sei: Intelligenz und Demut.

Jacques Ngol SJ - Vatikanstadt

„Ich bezeuge, dass dieser Mann wegen seiner intellektuellen Höhe und seiner Demut, zwei kontrastierenden Werten in ihm, oft missverstanden wurde“, sagt Erzbischof Djitangar. Der Erzbischof von Ndjamena berichtet in seinem Nachruf, dass er „Kardinal Josef Ratzinger als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre kennengelernt“ habe. Er fügt an, dass „der Ruf der Vergangenheit dieses Dikasteriums“, der früher die Inquisition war, die Vorurteile gegenüber Joseph Ratzinger hervorgerufen hätten. Aus dem kühnen, aber gemäßigten Theologen des Zweiten Vatikanischen Konzils sei ein eher gefürchteter Kirchenmann gemacht worden, was ihm nicht gerecht wird.

Der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger sei damals ein bescheidener, einfacher und gemäßigter Mann gewesen, der immer bereit gewesen sei, Gäste zu empfangen, auch ohne Termin, so Erzbischof Djitangar. Der Erzbischof von Ndjamena schreibt weiter, dass er den Präfekten „ohne Vorladung wegen einer Frage der Lehre oder der Sitten“ getroffen habe, was für die Bescheidenheit des künftigen Papstes Benedikt XVI. gesprochen habe. „Er war mir sehr dankbar dafür gewesen, denn im Allgemeinen seien die Bischöfe nicht gerne zu ihm zu Besuch gekommen, sagte er mir“, so der Erzbischof. Über die Abschiedsworte von Kardinal Ratzinger als Präfekten der Glaubenskongregation sagt der Erzbischof aus dem Tschad, dass „es im Vergleich zu den anderen vatikanischen Einrichtungen ein außergewöhnlicher Moment war“. Der Vorsitzende der tschadischen Bischofskonferenz fügte an, er habe „das Bild eines Kardinals vor sich, dem ich mehrmals auf dem Petersplatz in Rom begegnet bin, als er zu Fuß vom Heiligen Offizium nach Hause ging und den Rosenkranz betete“, eines spirituellen Mannes. Dieses Bild „kam mir immer wieder in den Sinn und zwang mich, diesen Papst zu bewundern“, hob er hervor.

Ein Papst, der zuhören konnte

Benedikt XVI. „war ein Papst, der sehr gut zuhören konnte“, so Erzbischof Djitangar und erklärte, dass er „bei persönlichen Treffen während der Ad-limina-Besuche immer das Gespräch anmahnte“. Seiner Meinung nach glänzte der emeritierte Papst durch seine aufmerksame Bereitschaft, zu empfangen und zuzuhören. Der Erzbischof von Ndjamena sagt auch: „Benedikt XVI. unterbrach den Gesprächspartner nie.“ Benedikt XVI. zeichnete sich auch durch eine Diskretion aus, die der Erzbischof von Ndjamena nach eigenen Angaben als französischsprachiger Sondersekretär während des gesamten Prozesses der „Zweiten Bischofssynode zur Sonderversammlung für Afrika“ geschätzt habe.

Erzbischof Djitangar habe „vor allem seine mutige Entscheidung bewundert, freiwillig auf das päpstliche Amt zu verzichten, als Zeichen seiner Weitsicht und Demut als Diener, der seine Pflicht erfüllt hat“. Für ihn ist sei sicherlich ein Ruf des Herrn, der ihm sagt: „Geh ein in die Freude deines Meisters“, so Djitangar.

(vatican news – übersetzt von Mario Galgano)

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03. Januar 2023, 13:24