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Angehörige der Karen-Minderheit aus Myanmar suchen im April letzten Jahres in Thailand Schutz vor Luftangriffen Angehörige der Karen-Minderheit aus Myanmar suchen im April letzten Jahres in Thailand Schutz vor Luftangriffen 

Myanmar: Erneut Luftangriffe auf Kirchen

Bei Luftangriffen des myanmarischen Militärs auf zwei Dörfer, die hauptsächlich von Menschen aus der Ethnie der Karen bewohnt werden, sind letzte Woche fünf Zivilisten getötet und zwei Kirchen zerstört worden.

Das berichteten Hilfsorganisationen am Freitag. Unter den fünf Toten der Luftangriffe vom Donnerstag befanden sich nach ihren Angaben auch der Pastor einer Baptistenkirche, ein katholischer Diakon und ein engagierter Laie der Kirche. Eine weitere Frau und ihr Kind wurden in einem zweiten Dorf verwundet, hieß es.

Die ethnische Minderheit der Karen lebt hauptsächlich im östlichen Teil Myanmars entlang der Grenze zu Thailand; eine Karen-Rebellengruppe kämpft seit Jahrzehnten für eine größere Autonomie von der Zentralregierung. Die Kämpfe nahmen seit Februar 2021 zu, als die Armee sich an die Macht putschte.

„Die Luftangriffe töten Zivilisten“

„Die Luftangriffe töten Zivilisten und zerstören Häuser, medizinische Zentren, Kirchen, Schulen, Bibliotheken und Klöster“, erklärte der „Karen-Frauenverband“ in einer Mitteilung. Die „Nationale Einheitsregierung“, eine Untergrundgruppe, die sich selbst als legitime Regierung des Landes bezeichnet und als Dachorganisation für die Gegner der Militärherrschaft dient, betonte diese Woche in einer Erklärung, dass seit dem Putsch des Militärs „460 unschuldige Zivilisten, zumeist Kinder, durch die wiederholten Luftangriffe (des Militärs) ihr Leben verloren haben“.

Die Bombardierung im Karen-Bundesstaat war die zweite gemeldete Luftoffensive des myanmarischen Militärs in dieser Woche. Am Dienstag und Mittwoch bombardierten Militärflugzeuge im westlichen Chin-Bundesstaat das Hauptquartier der „Chin National Front“, einer anderen ethnischen Rebellenmiliz, die eng mit der pro-demokratischen Bewegung des Landes verbunden ist.

Die Widerstandskräfte in Myanmar konnten das Militär daran hindern, große Teile des Landes fest unter ihre Kontrolle zu bringen, haben aber einen großen Nachteil bei den Waffen, insbesondere bei der Abwehr von Luftangriffen. Viele westliche Länder haben bereits Waffenembargos gegen die Militärregierung verhängt.

(ap – sk)
 

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16. Januar 2023, 13:47