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Fernando Ocáriz Braña, Prälat des Opus Dei, mit Papst Franziskus Fernando Ocáriz Braña, Prälat des Opus Dei, mit Papst Franziskus  

Europa: Prälatur Opus Dei stellt sich neu auf

Das Opus Dei („Werk Gottes") hat eine neue Struktur erhalten: Der Leiter des Opus Dei, der spanische Priester und Jurist Fernando Ocáriz Braña, hat an diesem Donnerstag eine neue Region errichtet, welche die bisherigen Verwaltungseinheiten Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien sowie der Schweiz zusammenführt.

Die neue Region trägt den Namen „Mitteleuropa", informiert eine Aussendung des Opus Dei am Donnerstag. Insgesamt hat die Prälatur in der neuen Region Mitteleuropa rund 1.300 Mitglieder. Hauptsitz der neuen Verwaltungseinheit ist Wien, Nebensitze befinden sich in Köln und Zürich.

Der neuen Leitung gehören Vertreterinnen und Vertreter von Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Regionalvikar ist Prälat Christoph Bockamp. Der ausgebildete Mediziner und Priester war seit 1996 als Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland tätig. Regionalleiterin für die Apostolate der Frauen ist Amparo Lluch. Der gebürtige Vorarlberger Robert Weber ist ebenfalls Teil des neuen Leitungsteams. Weber hatte seit 2017 das Amt des Regionalvikars für Österreich, Ungarn und Rumänien inne.

Der neue Regionalvikar Bockamp verspricht sich von der Neustrukturierung vor allem Impulse für das seelsorgliche Wirken des Opus Dei in Mitteleuropa. Zentral sei für ihn die Frage, „wie Menschen in ihrem Alltag die Freude am Glauben und den Trost einer tiefen Gottesbeziehung neu entdecken können." Für Regionalsekretärin Lluch stellen die Themen Jugend, Familie und Armut die großen aktuellen Herausforderungen für Christen dar. Es benötige daher „lebendige Formen der Glaubensvermittlung und kompetente Ansprechpartner in Glaubensfragen", so die Juristin und Mediatorin Lluch, die seit 1983 in Österreich lebt.

Motu proprio „Ad charisma tuendum"

Ausgangspunkt der Neuerungen waren Beratungen des Generalkongresses des Opus Dei von 2017, bei dem regionale Verantwortliche aus der ganzen Welt in Rom zusammen kamen. Der Leiter des Opus Dei hatte Anfang Oktober seine Organisation zu einer außerordentlichen Generalversammlung zusammengerufen, die im ersten Halbjahr 2023 stattfinden soll. Zuvor hatte Papst Franziskus am 22. Juli das Motu proprio „Ad charisma tuendum" erlassen, in dem er einige Strukturen der Prälatur änderte. Zu den Bestimmungen des Papstes gehört, dass der Leiter der vom 2002 heilig gesprochenen Josemaría Escrivá  1928 gegründeten Organisation künftig nicht mehr automatisch zum Bischof wird. Das Opus Dei wird zudem der Kleruskongregation im Vatikan unterstellt, anstelle der Bischofskongregation. Außerdem erwartet der Papst einen jährlichen Rechenschaftsbericht.

Weltweit gehören dem Opus Dei nach eigenen Angaben rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. Der weibliche Zweig des Opus Dei wurde 1930 ins Leben gerufen. Das Werk unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. Die meisten Mitglieder hat es weiterhin in Spanien. Hier ist die Universität von Navarra das geistig-akademische Zentrum.

Gegründet wurde das Opus Dei vom spanischen Priester Josemaría Escrivá (1902-1975). Er wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. 2018 wurde als erstes Laienmitglied die Chemikerin Guadalupe Ortiz de Landazuri (1916-1975) seliggesprochen.

In Deutschland begann das Opus Dei seine Tätigkeit im Jahr 1952, in der Schweiz 1956 und in Österreich 1957.

(kap – gs)

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09. Dezember 2022, 13:01