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Die niederländische Bischofskonferenz auf "Ad-limina-Besuch" bei Papst Franziskus Die niederländische Bischofskonferenz auf "Ad-limina-Besuch" bei Papst Franziskus 

Papst zu niederländischen Bischöfen: „Auch in der Wüste gibt es Leben“

Papst Franziskus hat die niederländischen Bischöfe dazu ermutigt, in ihrem Land die Nähe der Kirche zu vermitteln. Das betonte der der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Rotterdamer Bischof, Hans van den Hende, bei der Abschlusspressekonferenz ihres Ad-limina-Besuchs an diesem Freitag gegenüber Radio Vatikan.

Insgesamt eine Dreiviertelstunde habe sich der Papst bei dem persönlichen Treffen für die Bischöfe Zeit genommen und es sei ein „sehr gutes“ Gespräch gewesen, so van den Hende: „Er hat gesagt, wir sind Brüder, und die müssen wirklich miteinander sprechen und teilen, was unsere Sorge sind, aber auch unsere Hoffnungen. Und er gesagt, wenn auch die Kirche eine Wüste ist, ist es immer möglich, den Heiligen Geist um Hilfe zu bitten. Auch in der Wüste gibt es Leben.“

Hier das Gespräch zum Nachhören

In den vergangenen Jahren hat die niederländische Kirche - ähnlich wie die protestantische in dem Land - einen bedeutsamen Schwund an Gläubigen erlitten, mittlerweile sind noch rund ein Viertel der gut 17,5 Millionen Niederländer katholisch. Bei dem Gespräch mit dem Papst sei es auch um Themen wie Erziehung, Kultur, auch aber die Gender-Frage gegangen, berichtete der Rotterdamer Bischof anschließend.

Besonders wichtig sei es dem Papst gewesen, vier Formen der Nähe auszubuchstabieren, die Bischöfe zeigen müssten: „Zuerst müssen die Priester und die Bischöfe Gott im Gebet nahe bleiben, und dann die Nähe der Bischöfe untereinander, sie müssen miteinander reden und nicht übereinander, aber dann auch den Priestern nahe sein, die in den Pfarreien arbeiten und schließlich dem ganzen Volk Gottes. Das ist sehr wichtig, dass ihr das sagt, auch in der Wüste, hat der Papst uns gesagt.“

„Das ist sehr wichtig, dass ihr das sagt, auch in der Wüste, hat der Papst uns gesagt“

Die Papstaudienz stellte den Höhepunkt des seit Montag und noch 13. November andauernden Besuchs der Bischöfe dar, die aus den acht niederländischen Diözesen angereist waren. Bischof van den Hende zeigte sich im Anschluss an die Audienz zufrieden mit dem Verlauf des Ad-limina-Besuchs, der vor allem aus Dialog bestehe:

„Wir haben eine Pilgerfahrt, wir haben die Möglichkeit mit dem Papst zu sprechen, um zusammenzukommen, und wir haben die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern zu sprechen. Wir haben auch darüber gesprochen, und in der Konstitution Praedicate Evangelium steht ja auch geschrieben, dass die Ad-limina-Besuche auch ein Instrument des Synodalen Prozesses sind, weil wir miteinander sprechen, einen Dialog haben und dann auch wirklich erzählen können, was in unserer Kirche passiert. Und Rom wiederum hat die Möglichkeit, mit der Universalkirche zu sprechen und mit uns diese Information auch zu teilen und das hat diese Tage ganz gut geklappt.“

Ad-limina-Besuche auch ein Instrument des Synodalen Prozesses

In dem vom Papst angestoßenen weltweiten synodalen Prozess hat soeben die kontinentale Phase begonnen. Auch dieser weltweite Dialogprozess war Thema bei den Gesprächen im Vatikan. „Ja, wir haben gesagt, es ist sehr wichtig, dass wir in der Kirche zusammen gehen, so dass wir zusammen beten, aber auch zusammen reden über Glauben, über den Auftrag der Kirche. Das ist sehr wichtig. Und der Papst hat gesagt, Synodalität ist nicht ein Parlament, in dem ich meine Meinung ausspreche und verteidigen muss. Es bedeutet hören, beten und zusammen sein, wie eine Kirche sein muss.“

Glaube ändert sich nicht, aber Dialog ist wichtig

Die katholische Kirche der Niederlande wirke in einem stark säkularisierten Umfeld, in dem ethische Fragen sehr wichtig seien, so der Bischof unter anderem mit Blick auf Homosexualität, die Gender-Frage und Euthanasie. „Die Kirche hat den Auftrag, das Evangelium zu verkünden und auch, die Werte des Evangeliums zu erklären. Aber wir müssen immer auch, wenn es andere Meinungen gibt, aufeinander hören und miteinander sprechen. Der Papst hat gesagt, es ist immer wichtig, dass wir nicht nur sagen, wie unser Glauben ist – der hat sich nicht geändert und wird auch im Synodalen Weg nicht geändert - aber wir müssen miteinander sprechen. Zum Beispiel in einer säkularen Welt ist es wichtig, dass wir hören und miteinander über verschiedene Sachen reden, Ethik, Moral, aber auch Glauben. Und das ist nicht nur ein Punkt, aber diese verschiedenen Punkte brauchen eine wirkliche Haltung von Hören, aber auch von Erzählen, wie die Kirche das Evangelium wirklich verkündigt und auch diese ethischen und moralischen Fragen beantwortet.“

(vatican news - cs)

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11. November 2022, 16:15