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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch im Vatikan (Archivbild) EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch im Vatikan (Archivbild) 

EU/Frankreich: „Geist von Frieden und Versöhnung“ in Taizé

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei einem Besuch der christlichen Gemeinschaft im französischen Taizé den dort herrschenden „Geist von Frieden und Versöhnung“ gelobt.

Diese Botschaft sei „heute aktueller denn je“, sagte sie am Freitagabend dem Schweizer Portal kath.ch: „Es geht aber auch darum, eine Versöhnung mit Mutter Natur zu finden, besonders in Bezug auf das Klima. Diese Themen sind heute dringend. Hier versuchen wir Antworten zu finden.“

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine ergänzte die Politikerin, die Gemeinschaft von Taizé wie auch die Europäische Union stünden für die Botschaft des „Never again - nie wieder“ und der Versöhnung. Entscheidend sei zudem die „Selbstbestimmung der Ukraine“.

Taizé-Erfahrung veränderte

Sie kenne Taizé schon ein halbes Jahrhundert, fügte von der Leyen hinzu, denn in den 1970er-Jahren seien ihre Brüder und Cousins in dem kleinen Ort im Burgund gewesen: „Ich selber war aber noch nie hier. Sie kamen verändert zurück. Das war fantastisch und hat großen Eindruck auf mich - die kleine Schwester - gemacht.“ Seit damals habe sie den Wunsch gehabt zu kommen: „Nun bin ich endlich hier und kann sagen: Die Stimmung ist fantastisch.“

Frere Alois: Politik sieht Jugend

Frere Alois, der Prior der Bruderschaft von Taizé, hatte vorab erklärt: „Der Besuch von Ursula von der Leyen ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Bestrebungen und das Engagement der jungen Generation von den politischen Entscheidungsträgern und Institutionen wahrgenommen und berücksichtigt werden. In diesem Sinn ist dieser Besuch angesichts der schweren Krisen der Gegenwart ein Zeichen der Hoffnung.“ Die Gemeinschaft von Taize wolle jungen Menschen ein Gespür dafür geben, dass das Vertrauen auf Gott ihnen helfe, „einen Sinn in ihrem Leben zu finden und im Alltag Verantwortung zu übernehmen“.

Das von der Bruderschaft geleitete Zentrum in Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Gemeinschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Davon lebt etwa ein Viertel in kleinen Fraternitäten in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Seit im Sommer 1974 Zehntausende zu einem „Konzil der Jugend“ zusammenkamen, veranstalten die Taizé-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taizé-Treffen statt, zuletzt in Valencia, Riga, Basel, Wroclaw (Breslau) und Turin. Zum kommenden Jahreswechsel ist es in Rostock geplant.

(kap – pr)
 

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27. August 2022, 10:44