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Präsident Hasan Scheich Mohamud hat im Juni sein Amt angetreten Präsident Hasan Scheich Mohamud hat im Juni sein Amt angetreten 

Kirche in Somalia: Dialog mit der neuen Regierung

„Im Moment zeigt die neue somalische Regierung guten Willen und es scheint, dass der politische Prozess zu funktionieren beginnt.“ Der Apostolische Administrator von Mogadischu kommentiert Fides gegenüber den neuen Kurs, den das krisengeschüttelte Land am Horn von Afrika nach den Präsidentschaftswahlen eingeschlagen hat, aus denen Hasan Scheich Mohamud als Sieger hervorging.

Nachdem mehrmaliger Verschiebung hatten die im Mai stattgefundenen Wahlen bei Beobachtern die Hoffnung geweckt, dass das Land endlich zur Ruhe kommt.

Wie Giorgio Bertin, Apostolische Administrator von Mogadischu und Bischof von Dschibuti, erklärte, sei es in Mogadischu bereits zu Treffen mit Regierungsvertretern gekommen.
Auf der Agenda der neuen Exekutive stünden viele offene Fragen. Eines der Hauptthemen sei das ständige Eindringen der islamischen Terrorgruppe al-Shabab, die seit langem in dem Gebiet präsent ist und für große Spannungen sorgt.

„In den verschiedenen Gesprächen, die wir mit den Politikern geführt haben, hatten wir den Eindruck, dass der Wille zum Dialog mit allen besteht, auch mit den historischen Gegnern von al-Shabab. Die Wahl des Ministers für religiöse Angelegenheiten, Muktar Robow, ist interessant, da er ein prominentes Mitglied von al-Shabab war, von denen er sich aber inzwischen distanziert hat. Er ist ein Minister, der die Mechanismen der islamistischen Gruppe von innen kennt und helfen kann, eine Einigung zu erzielen.“

Die dramatische Situation der Dürre 

Auch die dramatische Situation der Dürre und der Hungersnot, die bereits unzählige Todesopfer gefordert hat, mache es erforderlich, so schnell wie möglich nach einer wirksamen Zusammenarbeit zu suchen, so der Kirchenmann.

Die Kirche in Somalia setze sich für einen Dialog ein, der neue geopolitische Szenarien eröffnen könnte: „Auch wenn die Kirche auf diplomatischer Ebene nicht immer präsent war ,so ist sie das auf humanitärer Ebene sehr wohl,“ betont Msgr. Bertin.

Im Moment gebe es zwar bekanntlich keine diplomatischen Beziehungen, aber nach 30 Jahren habe man sich zum ersten Mal mit Regierungsvertretern auf höchster Ebene getroffen, und man habe den Wunsch, diese Beziehungen der gegenseitigen Anerkennung zu vertiefen. Doch dazu müssten die Rechte und Unterschiede, angefangen bei den religiösen, in hohem Maße respektiert werden. „Die Beziehung zur katholischen Kirche ist von grundlegender Bedeutung, und wir hoffen, dass man uns das Recht auf Religionsausübung zugestehen wird. Das wäre ein großer Schritt nach vorn,“ so die Hoffnung des Nuntius.


(fides – skr)
 

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17. August 2022, 13:47