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Trauer bei der Beisetzung von Opfern in Kairo Trauer bei der Beisetzung von Opfern in Kairo 

Kirchenbrand: Koptenpapst sagt Familien Unterstützung zu

Im Arbeiterviertel Imbaba in der Stadt Giseh bei Kairo haben am Sonntagabend die Totengebete für die 41 Opfer des jüngsten Kirchenbrandes stattgefunden.

Koptenpapst Tawadros II. sprach den betroffenen Familien sein Beileid aus und sagte ihnen die Unterstützung der koptisch-orthodoxen Kirche zu. Aufgrund der hohen Opferzahl fanden zwei Trauerfeiern in zwei verschiedenen Kirchen statt. Patriarch Tawadros II. lobte im Interview mit einem koptischen Sender die Bemühungen des ägyptischen Staates in Zusammenhang mit der Brandkatastrophe.

Der Großimam der Kairoer Al-Azhar-Moschee, Ahmed al-Tayyib, wies die Al-Azhar-Verwaltung an, den Familien der Opfer in Abstimmung mit Nichtregierungsorganisationen schnellstmöglich finanzielle Hilfe in Form von Barzahlungen zukommen zu lassen. Ferner wies er die Krankenhäuser der an die Moschee angegliederten Universität an, die Verletzten zu behandeln und ihnen die notwendige psychologische Unterstützung zukommen zu lassen.

Präsident ordnet Wiederaufbau der Kirche an

Auch der Gouverneur von Giseh, Achmad Rasched, sowie die ägyptische Sozialministerin Nevine al-Kabbag, sagten den Hinterbliebenen sowie den Verletzten eine angemessene finanzielle Unterstützung zu. Der ägyptische Präsident Abdel-Fattah al-Sisi wies unterdessen die Baubehörde der Streitkräfte an, die bei dem Brand beschädigte Kirche wiederaufzubauen.

Das Kulturministerium hat derweil eine dreitägige Unterbrechung der öffentlichen Aktivitäten angekündigt. Unter anderem wurde die Eröffnung eines Musikfestivals in der Kairoer Saladin-Zitadelle verschoben.

Massenpanik während der Sonntagsmesse

Der Brand in der Abu-Sifin-Kirche war laut Medienberichten ausgebrochen, während rund 5.000 Menschen die Sonntagsmesse feierten. Daraufhin sei es zu einer Massenpanik gekommen, berichteten Augenzeugen. 41 Menschen wurden getötet, 14 weitere verletzt. Unter den Toten sind laut "Watani" zahlreiche Kinder und auch der Priester der Gemeinde.

Die offiziellen Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an. Augenzeugen berichteten jedoch, das Feuer sei durch einen Kurzschluss in einem Stromgenerator hervorgerufen worden. Unter den internationalen Stimmen, die den Christen in Ägypten zum Kirchenbrand kondoliert haben, sind auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die katholischen Bischöfe Deutschlands.

(kna – sk)
 

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15. August 2022, 11:28