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Vorbereitungen in Kenia auf die Wahlen Vorbereitungen in Kenia auf die Wahlen 

Kenia: Eine Friedenskarawane im Vorfeld der Wahlen

Kenia ist politisch eines der stabilsten Länder Afrikas. Wenn am Dienstag ein neues Parlament und der Präsident gewählt werden, droht trotzdem Unruhe. Ordensfrauen wollen dazu ein Zeichen des Dialogs und Friedens setzen.

„Wir wollten einen einfachen und direkten Weg finden, um am Vorabend der Wahlen eine Botschaft des Friedens und der Ruhe an alle zu übermitteln, und so haben wir beschlossen, eine Karawane von Schwestern zu organisieren, die durch die ,heißesten' Orte in der Region Kisumu zieht, wo es bei den vergangenen Wahlen zu sehr schweren Zwischenfällen gekommen ist.“ So erklärt Schwester Florence Atieno Ochieng, stellvertretende Oberin der Franziskanerinnen von St. Anna (FSSA) für die Region Kisumu, gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides die Initiative einer Gruppe von Ordensschwestern in Kenia, um ein Klima des Friedens zu verbreiten und Unruhen vor, während und nach dem Wahlgang am 9. August zu verhindern.

„Am 23. Juli machten wir uns also auf den Weg, insgesamt etwa fünfzig Schwestern der Franziskanerinnen von St. Anna, und wanderten durch unsere Region, wobei wir an den Orten Halt machten, die am meisten von Gewalt bedroht waren“, sagt Schwester Florence Atieno Ochieng. Der Marsch wurde von der FSSA-Kongregation in Zusammenarbeit mit der Kenya Association of Sisters (AOSK), einer Vereinigung geweihter Frauen, deren Aufgabe es ist, gegenseitige Unterstützung zu fördern und ein authentisches evangelisches Zeugnis durch nachhaltige Programme zu unterstützen, und dem Catholic Relief Services (CRS) organisiert. Die Sonderwallfahrt wurde im Gedenken an die schrecklichen Vorfälle bei den Wahlen 2017 in Kenia organisiert, insbesondere in der Region Kisumu, wo das brutale Vorgehen der Polizei in Verbindung mit der Wut der Demonstranten zu Toten und Verletzten führte.

Beruhigung und Verantwortung

Sr. Florence Atieno Ochieng berichtet: „Wir trafen viele Menschen, insgesamt mehr als 500, und selbst die gewalttätigsten und bedrohlichsten akzeptierten unseren Friedensvorschlag und die Worte, die wir an sie richteten. In den am stärksten gefährdeten Orten waren die Menschen verärgert, weil sie Betrug und Stimmendiebstahl befürchteten. Wir haben versucht, alle zu beruhigen, und haben auf das Konzept der persönlichen Verantwortung bestanden. Mit anderen Worten, wir haben erklärt, dass der Friede zuerst in uns selbst sein muss.“

Die Initiative wurde vom stellvertretenden Bezirkskommissar von Kisumu, William Cheruiyot Langat, befürwortet und eingeweiht und führte durch mehr als zehn Stadtteile, die als mögliche Brennpunkte der Gewalt im Bezirk gelten. Die Friedenskarawane wurde von Priestern und Gläubigen der Pfarrei St. Joseph Milimani der Erzdiözese Kisumu begleitet. Die Karawane, fährt die Ordensfrau fort, „wurde von vielen Menschen verfolgt“. Neben dem Marsch organisierten sie drei aufeinanderfolgende Tage lang Friedensgespräche auf Radio Maria Kisumu, um das Bewusstsein der Menschen dafür zu schärfen, wie wichtig es sei, den Frieden in jeder Hinsicht während der Wahlperiode zu fördern. Lokale Politiker drängten sie, diese Art von Initiative zu wiederholen. „Wir haben dies getan, um in dieser Zeit soziale Harmonie zu verbreiten, aber auch, um den Menschen bewusst zu machen, dass Frieden nicht mit Gewalt erreicht werden kann. Wir möchten betonen, dass die Folgen von Gewalt in erster Linie immer die Schwächsten und Verletzlichsten treffen, Kinder, Frauen und Behinderte, die nicht in der Lage sind, zu entkommen oder sich zu schützen“, sagt die Ordensfrau.

(fides – mg)

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08. August 2022, 12:25