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Santa Rosalla-Wasserfall in Guatemala Santa Rosalla-Wasserfall in Guatemala 

UNO: Recht auf saubere Umwelt als Menschenrecht anerkannt

Die Vereinten Nationen haben das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als eigenständiges Menschenrecht anerkannt. Für eine entsprechende Resolution stimmten am Donnerstag in New York 161 Staaten bei acht Enthaltungen.

Papst Franziskus hatte schon mehrmals zu mehr politischen Einsatz für das Menschenrecht auf eine saubere Umwelt aufgerufen. Auch seine Enzyklika Laudato Si´ widmete er diesem Thema. Darin forderte der Papst u.a. den Zugang zu „sicherem Trinkwasser“ als ein „grundlegendes, fundamentales und allgemeines Menschenrecht“ anzuerkennen. Dies sei wichtig, „weil es für das Überleben der Menschen ausschlaggebend und daher die Bedingung für die Ausübung der anderen Menschenrechte“ sei. Einen rechtsverbindlichen Charakter hat der neue UNO-Beschluss zwar nicht; dennoch sprachen Vertreter der internationalen Gemeinschaft von einem „historischen“ Schritt und einem Appell an Regierungen, internationale Organisationen und die Wirtschaft. Zuletzt hatte die Generalversammlung im Jahr 2010 das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht anerkannt.

Kampf gegen dreifache Krise

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, nannte die Resolution einen „Meilenstein“. Sie zeige, dass die Staatengemeinschaft im Kampf gegen die dreifache planetare Krise von Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und Umweltverschmutzung zusammenkommen könne. „Die Resolution wird helfen, ökologische Ungerechtigkeiten zu verringern, Lücken im Schutz zu schließen und Menschen zu stärken, besonders solche in vulnerablen Situationen wie Verteidiger ökologischer Menschenrechte, Kinder, Jugendliche, Frauen und indigene Völker“, sagte Guterres.

Unternehmen für Umweltschäden zur Verantwortung ziehen

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet erklärte in Genf, allein das Recht auf eine gesunde Umwelt zu bekräftigen, reiche nicht. „Die Resolution der Vollversammlung ist sehr klar: Die Staaten müssen ihre internationalen Verpflichtungen umsetzen und ihre Bemühungen dazu verstärken.“

Die Entscheidung spiegele wider, „dass alle Rechte mit der Gesundheit der Umwelt verbunden sind“, so Bachelet. Jeder Mensch habe „ein Recht zu essen, zu atmen und zu trinken, ohne seinen Körper dadurch zu vergiften“, und ein Recht, ohne die Bedrohungen durch einen Kollaps des Ökosystems und einer Klimakatastrophe zu leben.

Bachelet forderte, jetzt gelte es, Regierungen und Unternehmen für Umweltschäden zur Verantwortung zu ziehen und die Rechte derer anzuerkennen und zu wahren, die von Umweltzerstörung am meisten betroffen seien.

(kna/vatican news - mg)

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29. Juli 2022, 12:22