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Archivbild: Papst Franziskus (links) und Kardinal Hummes Archivbild: Papst Franziskus (links) und Kardinal Hummes 

Brasilien: Kardinal Hummes war ein Freund Amazoniens

Mit „Trauer und Hoffnung“ hat Kardinal Odilo Pedro Scherer, Erzbischof von São Paulo, den Tod von Kardinal Claudio Hummes, am Montag bekannt gegeben. Der emeritierte Präfekt der Kongregation für den Klerus war von 1998 bis 2006 Erzbischof von São Paulo.

Auch der Erzbischof von Rio de Janeiro, Kardinal Orani Joao Tempesta, beklagte den Tod seines Vorgängers Kardinal Cláudio Hummes. Orani João Tempesta sagte gegenüber Radio Vatikan, dass der Verstorbene ein Freund Amazoniens gewesen sei:

„In diesem Moment, in dem Kardinal Hummes ins Haus des Vaters zurückkehrt, betet unsere Erzdiözese São Sebastião do Rio de Janeiro für seine ewige Ruhe, damit er die seligmachende Vision und die barmherzige Liebe des Vaters betrachten kann. Mögen diejenigen, die sich seiner engen Freundschaft erfreuten, seine Familienangehörigen, die Erzdiözese São Paulo, die römischen Kongregationen, denen er vorstand und denen er diente, und insbesondere die Völker Amazoniens, denen er auch in der kürzlich gegründeten Bischofskonferenz von Amazonien diente, unsere solidarische Geschwisterlichkeit und unsere brüderliche Umarmung erfahren. Möge die Hoffnung in den Herzen aller immer präsenter werden.“

Zum Nachhören - zum Tod von Kardinal Claudio Hummes

Geschwisterlichkeit

Das Stichwort „Geschwisterlichkeit“ prägte das Leben des Verstorbenen. Auf dem bischöflichen Wappen stand „Omnes vos fratres“ (Ihr seid alle Brüder und Schwestern), in Anlehnung an den Ausspruch des Franz von Assisi „Fratelli tutti“, der auch die Enzyklika des Papstes inspirierte. Im Übrigen galt er als enger Freund des Papstes, so war Kardinal Hummes ja auch einer der Kardinäle, die am 13. März auf der Loggia mit dem frisch gewählten Papst standen. Ein weiteres deutliches Zeichen für die enge Bindung, die ihn mit Papst Franziskus verband, sei dessen Name. Man sagt, dass die Namenswahl Kardinal Jorge Mario Bergoglios auf Kardinal Hummes Anregung zurückgehe.

„Vergiss die Armen nicht“

„Dom Claudio“, wie Kardinal Hummes von allen, die ihn kannten, liebevoll genannt wurde, ist am Montag, den 4. Juli, gestorben. Er war 87 Jahre alt und hatte ein großes Herz für die Armen“, wie unsere Kollegen der brasilianischen Abteilung auf ihrer Internetseite schreiben. Dazu zählten die indigenen Völker Amazoniens, wie die geweihten Missionare und Laien; die Durstigen und Hungrigen des „Südens der Welt“, wie die unterbezahlten Arbeiter oder die Opfer des Klimawandels. Hummes habe sie die ganze Zeit im Blick gehabt, auch beim Konklave 2013, das den Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, wählte. Seinem argentinischen Freund, der neben ihm saß, als er die für die Wahl erforderliche Stimmenzahl erreichte, flüsterte er ins Ohr: „Vergiss die Armen nicht.“ Aus der Intuition ergab sich eine weitere Intuition des neu gewählten Papstes für die Wahl seines Namens. Franziskus selbst verriet dies den Journalisten, die er am 16. März 2013 in der Audienzhalle traf:

„Neben mir saß der emeritierte Erzbischof von São Paulo und emeritierte Präfekt der Kongregation für den Klerus, Kardinal Claudio Hummes: Ein großer Freund, ein großer Freund! Als es ein bisschen gefährlich wurde, hat er mich getröstet. Und als die Stimmen auf zwei Drittel gestiegen waren, gab es den üblichen Applaus, denn der Papst war gewählt worden. Und er umarmte mich, küsste mich und sagte: ,Vergiss die Armen nicht! Und dieses Wort taucht hier auf: die Armen, die Armen. In Bezug auf die Armen dachte ich sofort an Franz von Assisi".

Nach Hummes' Tod zählt das Kardinalkollegium noch 207 Mitglieder; davon sind 116 unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt. Ende August nimmt Papst Franziskus 20 weitere Männer in seinen Senat auf, davon 16 Stimmberechtigte.

(vatican news - mg)

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05. Juli 2022, 11:05