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Michelle Bachelet (Mitte) Michelle Bachelet (Mitte) 

UNO: Ungleichheit durch Corona und Krieg gewachsen

Eine enorme Vergrößerung von Ungleichheit weltweit durch Krieg und weitere Verarmung hat die scheidende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, jetzt in Genf beklagt.

Während der Krieg in der Ukraine „weiterhin das Leben vieler Menschen verwüstet und Chaos und Zerstörung verursacht“, erlebten „die ärmsten 20 Prozent der Welt den stärksten Einkommensrückgang“. Die ärmsten 40 Prozent hätten dabei noch gar nicht begonnen, ihre Verluste zu kompensieren, gab Bachelet mit Blick auch auf die Corona-Folgen zu bedenken. Sie äußerte sich in einer Rede bei der 50. Sitzung des Menschenrechtsrates.

Auch heute noch hätten „mehr als vier Milliarden Menschen, also mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, keinen Zugang zu irgendeiner Art von Sozialschutz“, fuhr sie fort. Laut Erhebungen habe sich die Ungleichheit global gesehen auf ein Ausmaß wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößert. Die Weltbank habe vorausgesagt, dass im Jahr 2022 aufgrund von Covid-19 198 Millionen Menschen mehr in extremer Armut leben würden, referierte Bachelet. Allein durch die weltweit steigenden Lebensmittelpreise würden „weitere 65 Millionen hinzukommen“.

Ohne eine deutliche Aufstockung der finanziellen Mittel könnten vor diesem Hintergrund die Ziele für nachhaltige Entwicklung nicht erreicht werden, so Bachelet. Auf der Pressekonferenz gab sie bekannt, dass sie nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren wird.

(sir – pr)
 

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14. Juni 2022, 10:58